Ärzteschaft
Kammer Hessen warnt vor Cannabis-Freigabe
Freitag, 15. Mai 2015
Frankfurt – Die Landesärztekammer Hessen hat sich entschieden dagegen ausgesprochen, Cannabisprodukte in Deutschland freizugeben. Sprecher von Union und Bündnis 90/Die Grüne hatten in einer ungewohnten Allianz eine „regulierte Freigabe“ gefordert. Als Gründe nannten sie die Bekämpfung des Schwarzmarktes und mehr Steuereinnahmen. „Eine wirtschaftspolitische Argumentation über die medizinischen Sachverhalte zu stellen, ist unverantwortlich und gefährlich“, lehnte der Präsident der Landesärztekammer Hessen Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, das Ansinnen ab.
Von Knoblauch zu Hatzbach wies insbesondere auf die gesundheitlichen Risiken von Cannabis hin. So zeigten Studien, dass der Konsum in der Jugend und Pubertät unter anderem zu deutlichen kognitiven Einschränkungen führe. Betroffen seien vor allem Kurzzeitgedächtnis, Aufmerksamkeit, Reaktionszeiten und die verbale Ausdrucksfähigkeit.
Deutsches Ärzteblatt print
- Drogenpolitik: „Der Schwarzmarkt verhindert Prävention und Jugendschutz“
- Risiken bei nichtmedizinischem Gebrauch von Cannabis
aerzteblatt.de
Auch ein höheres Risiko an einer Schizophrenie zu erkranken, werde in empirischen Forschungen mit Cannabisgebrauch in Verbindung gebracht. „Einzig der therapeutische Einsatz von Cannabinoiden nach ärztlicher Indikationsstellung und unter ärztlicher Aufsicht ist gesellschaftlich zu verantworten“, stellte von Knoblauch zu Hatzbach klar. © hil/aerzteblatt.de

Cannabis (Cannabidiol) wirkt gegen Schizophrenie

Die Scheinheiligkeit ist nicht zu überbieten
Das ist ein solches Lügengebäude, und alle wissen es, das ist ja das Schlimme. Man nennt es Mafia.

Die Cannabismythen
Von 2.5 Mio Cannabiskonsumenten erkranken pro Jahr zwischen 800 und 900 an einer "cannabisinduzierten Psychose".
"Alkoholinduzierte Psychosen" werden nicht erfasst, allerdings ist der Zusammenhang von Suchtkrankheiten und Schizophrenie gesichert, Alkoholabhängigkeit ist unter Schizophrenen am weitesten verbreitet.
Insgesamt gab es 2013 knapp 11.000 stat. Behandlungen wegen "psychischer und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide" im Vergleich zu 440.000 wegen alkoholbedingter Störungen.
Cannabis verursacht also deutlich weniger stationären Behandlungsbedarf pro Konsument als Alkohol.
Bekannt ist, dass 10% der Männer und 5% der Frauen zwischen 16 und 25 Jahren einen nach ICD-10-Kriterien abhängigen Alkoholkonsum betreiben, ebenso bekannt ist, dass Alkoholabhängige erst nach durchschnittlich 14 Jahren erstmals medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Die Zahlen sagen also eindeutig, dass Cannabiskonsumenten seltener und früher medizinische Hilfen in Anspruch nehmen als Alkoholkonsumenten.
30% aller ermittelten(!) Täter bei Gewalt- und Sexualdelikten sowie geschätzte 80% der Täter bei häuslicher Gewalt sind alkoholisiert, vergleichbare Zahlen für Cannabiskonsumenten existieren nicht.
Untersuchungen der US-Strassenverkehrsbehörde ergaben ein zusätzliches Risiko von Kiffern, einen Verkehrsunfall zu verursachen, von 0.0, für Westaustralien wurde das Risiko für Kiffer, bei einem selbsverursachten Unfall verletzt zu werden, mit 0.8 ermittelt, was dem Risiko von Frauen entspricht.
Es spricht nichts dagegen, Erwachsenen einen legalen und kontrollierten Zugang zu Cannabis zu ermöglichen, vor allem, wenn dadurch der Schwarzmarkt beseitigt werden kann, aus dem sich Jugendliche heute mit riskanten Stoffen versorgen. Zudem entfiele der Anreiz, sich 100-fach gefährlichere Cannabinoid-Analoga legal aus dem WWW zu besorgen und zu konsumieren, wenn die harmlose Originalsubstanz zur Verfügng steht.
Ein regulierter, kontrollierter Markt könnte zudem durch deklarierten und begrenzten Gehalt der Hauptwirkstoffe (THC und CBD) sowie Höchstmengen auch einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Konsumenten leisten.
Allein schon der Gedanke, dass jeder Kiffer mehr ein Trinker weniger sein könnte, müsste doch unsere Gesundheitspolitiker jubeln lassen.

Nur nebenbei:

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