Politik
Studie sieht Nutzen von Naturheilverfahren für Pflegeheimbewohner
Donnerstag, 25. Juni 2015
Berlin – Bewohner in Seniorenwohnheimen, die regelmäßig naturheilkundliche Maßnahmen anwenden, benötigen weniger Arzneimittel als Pflegebedürftige ohne diese Maßnahmen. Das berichten Wissenschaftler der Charité und des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) zusammen mit dem Kneipp-Bund eV. Gefördert wurde die entsprechende Studie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Ziel war es, anhand eines Vergleichs von zertifizierten Kneipp-Pflegeeinrichtungen mit Pflegeheimen, die keine Kneipp-Anwendungen anbieten, Erkenntnisse zur Wirksamkeit von naturheilkundlichen Pflegekonzepten zu gewinnen. Die Ergebnisse wurden Ende Juni bei einer gemeinsamen Fachtagung von BMFSFJ und ZQP vorgestellt.
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„Die Einbindung naturheilkundlicher Maßnahmen kann eine sinnvolle Ergänzung bei der Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen sein“, so das Fazit der Arbeitsgruppe. Laut Studie wurden weniger Bedarfsmedikamente in Kneipp-Seniorenwohnheimen als in den anderen Pflegeheimen eingesetzt. Zudem gebe es Hinweise, dass sich herausforderndes Verhalten von demenzkranken Menschen durch die Anwendung von naturheilkundlichen Maßnahmennahmen reduzieren ließe. Dies könnte wiederum das Stressniveau bei Pflegekräften senken, so die Studieninitiatoren.
Laut der ZQP gewinnen komplementäre, naturheilkundlich ausgerichtete Konzepte und Methoden in der Altenpflege an Bedeutung. Der Informationsstand zu komplementären Verfahren in der Pflege sei „allerdings noch verbesserungsbedürftig“. Zusammen mit der Charité habe das ZQP daher einen Ratgeber zum Einsatz von Naturheilmitteln in der Pflege entwickelt. Die Schrift zeigt anhand typischer Pflegeprobleme wie Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden oder chronischen Schmerzen, wie Naturheilmittel gesundheitsfördernd eingesetzt werden können. © hil/aerzteblatt.de

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