Vermischtes
Strukturen in Deutschland zum Umgang mit Ebola und Co
Dienstag, 21. Juli 2015
Berlin – Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht das deutsche Gesundheitswesen grundsätzlich gut gerüstet für den Umgang mit seltenen hochkontagiösen Krankheiten.
„In der Fläche jedoch besteht bei Arztpraxen und Kliniken eine deutliche Unsicherheit im Umgang mit hochkontagiös lebensbedrohlich Erkrankten“, schreiben René Gottschalk, Leiter des Gesundheitsamtes von Frankfurt am Main, und Christian Herzog, am RKI Leiter der Informationsstelle des Bundes für biologische Gefahren und spezielle Pathogene, im Editorial des Bundesgesundheitsblattes (Juli-Ausgabe). Seltene hochkontagiöse und lebensbedrohliche Krankheiten sind das Schwerpunktthema des Heftes.
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Bei Verdacht auf eine gefährliche übertragbare Krankheit ist es primär die Aufgabe des Gesundheitsamtes, die Bevölkerung zu schützen und Maßnahmen zur Verhinderung der Weiterverbreitung der Infektionskrankheit zu veranlassen, berichten die Autoren. Das Gesundheitsamt bezieht situationsabhängig die Landesgesundheitsbehörden, spezialisierte Zentren und weitere Experten ein. „Für eine rasche und kompetente Reaktion müssen Gesundheitsämter ausreichend ausgestattet und vernetzt sein“, betont Lothar Wieler, Präsident des RKI.
Verdachts- und Erkrankungsfälle sollten primär in Behandlungszentren mit Sonderisolierstation betreut werden. Bewährt habe sich ein Netzwerk von Kompetenz- und Behandlungszentren der Länder (Ständiger Arbeitskreis für hochkontagiöse lebensbedrohliche Erkrankungen, STAKOB). Sieben Kompetenzzentren bilden darin die spezielle Expertise im öffentlichen Gesundheitsdienst ab, in sieben Behandlungszentren stehen Sonderisolierstationen mit trainiertem Personal zur medizinischen Versorgung von Erkrankten zur Verfügung, hinzu kommt ein Trainingszentrum in Würzburg, berichten die Autoren. © hil/aerzteblatt.de

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