Politik
GKV-Spitzenverband unterstützt niedrigere Arzneimittelpreise in Griechenland
Montag, 27. Juli 2015
Berlin – Der GKV-Spitzenverband unterstützt Vorschläge, die dazu beitragen können, die Arzneimittelpreise in Griechenland zu senken. Er schlägt dazu vor, Griechenland für ein Jahr aus dem Länderkorb herauszunehmen, der bei den Verhandlungen über Erstattungsbeträge für neue Arzneimittel eine Rolle spielen.
Hintergrund sind Regelungen des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG). Danach wird der Erstattungsbetrag für neue Arzneimittel wesentlich vom patientenrelevanten Zusatznutzen bestimmt. Ergänzend beeinflussen aber auch die Jahrestherapiekosten vergleichbarer Arzneimittel sowie die Abgabepreise in anderen europäischen Ländern die Höhe des Erstattungsbetrages. Dabei werden bisher die tatsächlichen Abgabepreise aus 15 Ländern, darunter auch Griechenland, in den Verhandlungen berücksichtigt.
Aus diesem „Länderkorb“ soll Griechenland nun für ein Jahr ausscheiden, so der Vorschlag der Kassen. „Eine solche Vereinbarung würde der GKV-Spitzenverband in dem Vertrauen abschließen, dass die pharmazeutische Industrie dazu bereit ist, den griechischen Patienten auch tatsächlich Arzneimittel zu deutlich vergünstigten Konditionen abzugeben. Auf diese Art und Weise ließe sich das griechische Gesundheits- und Sozialsystem zumindest in Teilen stabilisieren“, hieß es aus dem GKV-Spitzenverband.
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Getragen ist dieser Vorschlag von dem Gedanken, die Industrie könne im Augenblick auch deswegen die Preise in Griechenland nicht absenken wollen, weil niedrigere Preise dort über den Länderkorb auch zu niedrigeren Preisen in Deutschland beitragen könnten. Dieser Mechanismus wäre ausgesetzt, wenn die griechischen Preise in den Verhandlungen hierzulande keine Rolle mehr spielen würden. © hil/aerzteblatt.de

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