Ärzteschaft
Kinder- und Jugendärzte plädieren für mehr altersgerechte Computerspiele
Freitag, 7. August 2015
Köln – Anlässlich der Kölner Computerspielmesse „Gamescom“ hat der Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ) vor einem zu sorglosen Umgang mit digitalen Inhalten gewarnt. Dabei stünde neben den Eltern auch die Politik in der Verantwortung. Sie könne beispielsweise durch Fördergelder Anreize für die Entwicklung pädagogisch wertvoller Spiele setzen.
„Computerspiele haben ein großes kreatives Potenzial. Aber viele sind brutal und ungeeignet für Minderjährige“, unterstrich BVKJ-Präsident Wolfram Hartmann. Zudem sei nicht klar, wo die Grenze zur Sucht liege. Er empfiehlt Eltern deshalb, sich unbedingt über die Spielinhalte zu informieren. Es gebe zahlreiche schöne, lustige und lehrreiche Spiele für Kinder und Jugendliche, „Egoshooter-Games gehören aber nicht auf den Bildschirm von Minderjährigen“, so Hartmann.
Skeptisch stehen die Kinder- und Jugendärzte auch den neuen Virtual Reality (VR)-Brillen gegenüber. So könnten schon minimale Verzögerungen in der Bildübertragung zu Wahrnehmungsstörungen, Übelkeit und Schwindel führen. „Wie die Brillen langfristig auf das noch unausgereifte Nervensystem von Kindern und Jugendlichen wirkt und welche Auswirkungen sie auf die Augengesundheit haben, wissen wir noch nicht“, mahnte der Verbandspräsident zu einer maßvollen Nutzung der Brillen. © hil/aerzteblatt.de

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