Medizin
Protein hilft Krebszellen bei der Entstehung von Knochenmetastasen
Montag, 24. August 2015
Freiburg – Einen Mechanismus für die Entstehung von Knochenmetastasen haben Wissenschaftler der Albert-Ludwigs-Universität und des Freiburger Exzellenzclusters BIOSS Centre for Biological Signalling beschrieben. Danach hilft das Protein Cathepsin K den Zellen bei der Tumorentwicklung im Knochen. Die Arbeit ist in der Zeitschrift BMC Research Notes erschienen (doi 10.1186/s13104-015-1284-8).
Krebszellen lösen sich vom primären Tumor, wandern durch den Körper und setzen sich in entfernten Organen wie Lungen oder Knochen ab. Daraufhin beginnen sie, Cathepsin K herzustellen. Dieses Protein findet sich vor allem in Knochen und wird normalerweise von den Osteoklasten abgegeben.
Bislang war laut den Wissenschaftler unklar, warum Krebszellen das Protein produzieren. Die Arbeitsgruppe um Prasad Shastri fand bei Experimenten in Zellkulturen heraus: Wenn wandernde Krebszellen Cathepsin K produzieren, steigert dies ihre Überlebensfähigkeit in der Umgebung des Knochens. Cathepsin K aktiviert die sogenannte Matrix-Metalloprotease 9 (MMP-9), ein Enzym, das die Tumorentwicklung maßgeblich steuert. Es kann die Knochengrundsubstanz verdauen und ermöglicht es somit den Krebszellen, sich einzunisten.
Zudem aktiviert MMP-9 Proteine, die fördern, dass sich neue Blutgefäße bilden – was nötig ist, damit die Tumorzellen Nährstoffe erhalten. „In weiteren Studien muss sich zeigen, wie Cathepsin K und MMP-9 im Organismus wechselwirken und wie dies die Aggressivität von Tumoren sowie die Metastasenbildung fördert“, sagte Shastri. © hil/aerzteblatt.de

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