Politik
Berlin richtet vier Kinderschutzambulanzen ein
Dienstag, 25. August 2015
Berlin – In Berlin soll es ab dem kommenden Jahr vier sogenannte Kinderschutzambulanzen geben. Sie richten sich an Fachkräfte, die beruflich mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt stehen, zum Beispiel niedergelassene Kinderärzte. In den Ambulanzen sollen erfahrene Ärzte dabei helfen, Verdachtsfälle von Kindesmisshandlung zu klären und – im Falle einer Misshandlung – sensibel aber auch gerichtsfest zu dokumentieren.
Der Berliner Senat hat dieses Vorhaben heute auf Vorlage der Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Sandra Scheeres (SPD), des Senators für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja (CDU), und des Senators für Justiz und Verbraucherschutz, Thomas Heilmann (CDU), beschlossen.
„Im Zuge von Gefährdungseinschätzungen gibt es immer wieder auch Grenzfälle, in denen es Fachkräften schwerfällt, eine Kindeswohlgefährdung zweifelsfrei festzustellen. Mit den Kinderschutzambulanzen entstehen Kompetenzzentren, in denen speziell geschultes Personal künftig in Zweifelsfällen mehr Klarheit schaffen kann“, sagte Scheeres.
Die vier neuen Kinderschutzambulanzen werden eng mit der Gewaltschutzambulanz an der Berliner Charité zusammenarbeiten. Dessen rechtsmedizinischer Dienst übernimmt die fachgerechte, gerichtsfeste Sicherung der Spuren. „Wir wollen die Kinder schützen und die Täter bestrafen. Die gerichtsfeste und zeitnahe Sicherung von Misshandlungs- und Missbrauchsspuren ist deshalb von großer Bedeutung für ein eventuelles späteres Gerichtsverfahren“, sagte Heilmann.
© hil/aerzteblatt.de

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