Medizin
Schwer adipöse Menschen oft diskriminiert
Montag, 14. September 2015
Leipzig – 38 Prozent der Menschen in Deutschland mit schwerer Adipositas – gemeint ist ein Body-Mass-Index über 40 – fühlen sich diskriminiert. Das zeigt eine Studie des integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums (IFB) Adipositas-Erkrankungen der Universität Leipzig. Die Ergebnisse der Befragung sind im International Journal of Obesity erschienen (doi 10.1038/ijo.2015.165).
Die Diskriminierung geht dabei mit dem Grad der Adipositas einher: Während bei Übergewicht nur 5,6 Prozent der 3.000 Befragten von Diskriminierung berichten, sind es bei leichter bis mittlerer Adipositas 10 bis 18 Prozent, bei schwerer Adipositas fast 40 Prozent. Die Zahlen beruhen auf den Selbstauskünften der Erhebungsteilnehmer auf die Frage, ob sie schon einmal Benachteiligung aufgrund ihres Körpergewichts erlebt haben.
„Es handelt sich nicht nur um ein Einzelphänomen, sondern betrifft vor allem Frauen mit höherem Gewicht. Während 7,6 Prozent der Männer mit Adipositas über gewichtsbedingte Diskriminierung berichten, ist dieser Wert bei Frauen mit 20,6 Prozent ungleich höher“, berichtet Claudia Luck-Sikorski, Leiterin der IFB-Forschungsgruppe „Stigmatisierung bei Adipositas“.
Sie betont, Diskriminierung gehe deutlich über negative Einstellungen hinaus und beschreibe Situationen, in denen die Betroffenen aufgrund ihres Gewichts benachteiligt und ausgegrenzt werden. „Ähnlich wie in den Bestrebungen zur rechtlichen Gleichstellung von Mann und Frau, Behinderten und Nicht-Behinderten, müssten wir heute über gesetzliche Regelungen für adipöse Menschen nachdenken“, so Luck-Sikorski.
© hil/aerzteblatt.de

Diskriminierung
Der Begriff Diskriminierung wird im Deutschen häufig nur als Benachteiligung übersetzt bzw. verstanden. Aus dem Lat. übersetzt heißt discriminare aber unterscheiden. Wenn ich als0 einen massiv übergewichtigen Menschen z.B. nicht in meine Fussballmanschaft nehme, weil er der Geschwindigkeit und benötigten Ausdauer nicht genügt, dann habe ich in diskriminert, also in seiner Leistungsfähigkeit von anderen unterschieden. Das kann der Betroffenen sehr wohl als Diskriminierung im Sinn einer Benachteiligung verstehen. Wenn diese "Unterscheidung" keinen objektivierbaren Grund hat, dann entsteht Benachteiligung. Es macht deshalb wenig Sinn, nur nach dem Empfinden von Betroffenen eine Beurteilung abzugeben. Es braucht vielmehr gute Definitionen für Tätigkeiten, deren Ausführung durch Adipositas permagna nicht beeinträchtigt werden.

Diskriminierung
Der Begriff Diskriminierung wird im Deutschen häufig nur als Benachteiligung übersetzt bzw. verstanden. Aus dem Lat. übersetzt heißt discriminare aber unterscheiden. Wenn ich als0 einen massiv übergewichtigen Menschen z.B. nicht in meine Fussballmanschaft nehme, weil er der Geschwindigkeit und benötigten Ausdauer nicht genügt, dann habe ich in diskriminert, also in seiner Leistungsfähigkeit von anderen unterschieden. Das kann der Betroffenen sehr wohl als Diskriminierung im Sinn einer Benachteiligung verstehen. Wenn diese "Unterscheidung" keinen objektivierbaren Grund hat, dann entsteht Benachteiligung. Es macht deshalb wenig Sinn, nur nach dem Empfinden von Betroffenen eine Beurteilung abzugeben. Es braucht vielmehr gute Definitionen für Tätigkeiten, deren Ausführung durch Adipositas permagna nicht beeinträchtigt werden.

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