Ärzteschaft
Augenärzte fordern mehr Präsenz des Faches im Studium
Freitag, 25. September 2015
München – Kritik am Masterplan Medizinstudium 2020 der Bundesregierung übt die die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Das höhere Gewicht der Allgemeinmedizin dürfe nicht auf Kosten wichtiger Spezialgebiete gehen, fordert die Fachgesellschaft.
Augenleiden gehören laut der DOG zu den häufigsten Volkskrankheiten. In den kommenden Jahren würden sie wegen der Alterung der Bevölkerung weiter zunehmen. „Wenn diese Menschen keine professionelle Behandlung durch einen Augenarzt erfahren, müssen wir mit einer wachsenden Anzahl hilfs- und pflegebedürftiger Patienten rechnen, weil diese mit einer vermeidbaren fortgeschrittenen Sehbehinderung im Alter leben müssen“, sagte der DOG-Präsident Karl-Ulrich Bartz-Schmidt. Dies wäre „völlig inakzeptabel und für Deutschland beschämend“, so der Direktor der Universität-Augenklinik Tübingen.
Das Ziel des Masterplans 2020, ausreichend Nachwuchs für die Allgemeinmedizin zu gewinnen, dürfe nicht auf Kosten der Fachdisziplinen gehen, betonte Thomas Reinhard, Generalsekretär der DOG. Denn die Augenheilkunde kämpfe schon heute mit Versorgungsengpässen. „Wir brauchen hochqualifizierte Augenärzte und Wissenschaftler, die neueste Methoden anwenden, den steigenden Versorgungsbedarf decken können und insbesondere alten Menschen so lange wie möglich die Sehkraft erhalten“, so Reinhard. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.