Ärzteschaft
Bundesärztekammer plädiert für Rauchverbot in Privatautos
Montag, 5. Oktober 2015
Berlin – Die Bundesärztekammer (BÄK) hat sich für ein Rauchverbot in privaten Autos ausgesprochen. Die BÄK unterstützt damit auch die Initiative der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler, die sich jüngst ebenfalls für ein solches Rauchverbot ausgesprochen hatte.
„Es ist dringend notwendig, mitfahrende Kinder und Jugendliche wirksam vor Passivrauchen zu schützen“, forderte der Vorsitzende der BÄK-Arbeitsgruppe „Sucht und Drogen“, Josef Mischo, heute in Berlin. Seiner Ansicht nach sollte der Gesetzgeber an dieser Stelle dem Beispiel Großbritanniens folgen. Dort wird seit Anfang Oktober für Rauchen im Auto in Anwesenheit von Kindern ein Bußgeld in Höhe von 50 Pfund (67 Euro) fällig. Auch das Tolerieren rauchender Insassen durch mitfahrende Personen kann geahndet werden. Nach England und Wales kündigte auch Schottland an, innerhalb der nächsten Jahre ein ähnliches Gesetz zu verabschieden.
„Kinder leiden unter dem Passivrauchen noch stärker als Erwachsene“, unterstrich Mischo. Es führe zu akuten und chronischen Atemwegserkrankungen, verschlimmere bereits vorhandenes Asthma und erhöhe den Bluthochdruck. Bei Kleinstkindern stelle das Passivrauchen zudem einen Hauptrisikofaktor für den plötzlichen Kindstod dar. Besonders hoch sei die gesundheitliche Belastung im Auto. „In der Fahrgastzelle liegt die Schadstoffkonzentration sogar über der einer durchschnittlich verrauchten Bar“, mahnte der BÄK-Experte. © hil/aerzteblatt.de

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