Ausland
Care fordert Ende der Kinderehe bis 2030
Dienstag, 6. Oktober 2015
Bonn/Bishnupur – In 26 Ländern dieser Welt ist eine Zwangsehe für Mädchen unter 18 Jahren wahrscheinlicher, als eine weiterführende Schule zu besuchen. Dies zeigt eine von der Hilfsorganisation Care veröffentlichte Studie. Demnach werden jeden Tag 39.000 Mädchen zur Ehe gezwungen. Das heißt: Alle zwei Sekunden wird eine neue Kinderehe geschlossen.
„Es sollten nicht mehr Mädchen vor den Altar treten, als Mädchen den Klassenraum einer weiterführenden Schule von innen sehen", sagte CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel. Jedes Mal, wenn ein Mädchen unter 18 Jahren zur Ehe gezwungen und davon abgehalten wird, die Schule zu besuchen, sei das eine vertane Chance: für das Leben dieses Mädchens, aber auch für die Bekämpfung der Wurzeln der Armut.
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Vor allem die geringe Anzahl der Einschreibungen an weiterführenden Schulen von Mädchen ist der Hilfsorganisation zufolge kritisch. So besuchen laut Studie in vielen Ländern Mädchen mittlerweile die Grundschule. „Aber sobald Mädchen in die Pubertät kommen, sind sie Risiken wie Zwangsehe, Gewalt, Schwangerschaft und sexuellen Übergriffen ausgesetzt. Auch ihre Schulausbildung endet dann", verwies Zentel.
CARE hat deshalb ein Ende der Kinderehe bis 2030 gefordert. Staaten müssten den bei der UN-Generalversammlung beschlossenen Nachhaltigkeitszielen jetzt auch Taten folgen lassen und Lücken in der Gleichstellung der Geschlechter schließen. © hil/aerzteblatt.de

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