Ärzteschaft
Orthopädie-Vertrag in Baden-Württemberg betont sprechende Medizin
Montag, 19. Oktober 2015
Stuttgart – Insgesamt 535 Orthopäden, Unfallchirurgen und Chirurgen nehmen mittlerweile an dem Orthopädievertrag zwischen AOK Baden-Württemberg, Bosch Betriebskrankenkasse und MEDI Baden-Württemberg teil. Der Vertrag nach Paragraf 73c des fünften Sozialgesetzbuches ist im vergangenen Jahr gestartet.
„Für Osteoporose-Patienten gehören ausführliche Aufklärung und Beratungen zu Lebensstiländerungen zu einer guten Versorgung: Dazu zählen Tipps zu abwechslungsreicher Bewegung, Empfehlungen zu kalzium- sowie Vitamin D-reicher Ernährung und konkrete Ratschläge zur Sturzprophylaxe“, erläutert Burkhard Lembeck, Sprecher des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) in Baden-Württemberg anlässlich des morgigen Welt-Osteoporosetages.
Denn der Fokus des Vertrages liege neben den notwendigen Untersuchungen auf der sprechenden Medizin. Dadurch hätten teilnehmende Ärzte deutlich mehr Zeit für eine ausführliche Beratung und ganzheitliche Betreuung ihrer Patienten. Auch die Knochendichtemessung übernehmen die beiden Krankenkassen bei Bedarf.
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Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg betont: „Die Leistungen der Ärzte, auch die technischen Leistungen, werden besser bezahlt, und es gibt keine Budgetgrenzen im Vertrag“. So habe der durchschnittliche Fallwert für ausschließlich konservativ tätige Ärzte im vierten Quartal 2014 86 Euro betragen und für operativ tätige Ärzte 111 Euro exklusive Sachkosten.
Die regelmäßige Teilnahme an Qualitätszirkeln ist ein Bestandteil des Facharztvertrags. „Zum Start gab es auch skeptische Stimmen, aber der kollegiale Austausch und die strukturierte, auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Fortbildung wird von den Ärzten inzwischen gut angenommen“, berichtet Lembeck.
© hil/aerzteblatt.de

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