Ärzteschaft
US-Leitlinien bestätigen 30-50-80-Regel der Deutschen Hochdruckliga
Mittwoch, 28. Oktober 2015
Heidelberg/Saarbrücken – Auch junge Menschen sollten ihren Blutdruck kennen und für das Problem „Hochdruck“ sensibilisiert sein. Neue US-Leitlinien zur Früherkennung von Bluthochdruck bestätigen jetzt diesen Kurs der Deutschen Hochdruckliga (DHL). Sie empfiehlt die sogenannte 30-50-80-Regel: Jeder Mensch über 30 Jahre sollte seinen Blutdruck kennen, bei allen über 50-Jährigen sollte ein zu hoher Blutdruck richtig eingestellt sein, um im Alter von 80 Jahren Behinderungen durch Folgekrankheiten wie Schlaganfall oder Herzinfarkt zu vermeiden.
„Da ein hoher Blutdruck in der Regel keine Beschwerden verursacht, ist eine regelmäßige Kontrolle der einzige Weg, die Hochdruckkrankheit rechtzeitig zu erkennen“, sagt der DHL-Vorstandsvorsitzende Martin Hausberg aus Karlsruhe. Die DHL stimme mit der U.S. Preventive Services Task Force darin überein, dass Menschen bereits im jungen und mittleren Lebensalter häufiger zum Blutdruckmessgerät greifen sollten“, so Hausberg, der am Städtischen Klinikum Karlsruhe die Medizinische Klinik I für Allgemeine Innere Medizin, Nephrologie, Rheumatologie und Pneumologie leitet.
Diese Task Force, ein vom Gesundheitsministerium eingesetztes Expertengremium, empfiehlt Erwachsenen ab dem 18. Lebensjahr, alle drei bis fünf Jahre den Blutdruck kontrollieren zu lassen. Ab dem 40. Lebensjahr sollten dann jährliche Kontrollen erfolgen. Dies gilt auch für jüngere Menschen, wenn sie übergewichtig und fettleibig sind oder wenn bereits ein leicht erhöhter Blutdruck diagnostiziert wurde.
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Bluthochdruck sei eine Erkrankung, die auch jüngere Menschen betreffe, betonte Hausberg.
Für die Durchführung des Screenings spricht die DHL klare Empfehlungen aus: Der Blutdruck-Check sollte im Sitzen am ausgeruhten Patienten erfolgen. Der Patient sollte sich bereits länger als fünf Minuten in der Praxis befinden und es sollten immer zwei Messungen im Abstand von fünf Minuten erfolgen. Wenn der Mittelwert über 140/90 mm Hg liegt, besteht laut der Fachgesellschaft der Verdacht auf eine arterielle Hypertonie. © hil/aerzteblatt.de

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