Ärzteschaft
Kampagne zum verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika in NRW
Mittwoch, 4. November 2015
Düsseldorf – Eine landesweite Aufklärungsaktion zur Therapie mit Antibiotika startet jetzt in Nordrhein-Westfalen (NRW). Zusammen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Nordrhein und Westfalen-Lippe informiert das NRW-Gesundheitsministerium darüber, was jeder Einzelne tun kann, um die Entstehung resistenter Bakterien zu vermeiden.
Plakate mit einprägsamen Motiven wie ein Teddybär mit Medikament („Mit Antibiotika spielt man nicht“) oder einem Teeglas mit Medizin-Kapsel („Antibiotika sind keine Hausmittel“) sollen vor allem in Wartezimmern von rund 17.000 Arztpraxen in NRW zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. „Fast jede dritte Antibiotika-Verordnung ist nach Studien unnötig. Gemeinsam mit der Ärzteschaft in NRW wollen wir deshalb den Verbrauch von Antibiotika und damit das Risiko der Bildung von Resistenzen reduzieren“, erklärte die Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis90/Grüne) zum Start der Aktion in Düsseldorf.
Die Praxen erhalten in den nächsten Tagen und Wochen Aufklärungsplakate über Antibiotika sowie Informationsbroschüren für Patienten. Sie erklären kompakt und leicht verständlich die Wirkung und richtige Einnahme von Antibiotika, aber auch, bei welchen Erkrankungen sie nichts nützen. Zudem weisen sie auf den Zusammenhang zwischen unnötiger oder falscher Einnahme von Antibiotika, dem Risiko resistenter Bakterien und den Folgen hin. Die Plakate und Broschüren liegen in deutscher, türkischer, russischer und englischer Sprache vor.
Auf der Kampagnenseite „www.antibiotika.nrw.de“ finden Interessierte vertiefende Informationen. „Im Praxisalltag ist es für uns Ärzte oft sehr mühsam, den Patienten zu erklären, dass Antibiotika nicht immer angebracht sind“, sagte der Vorsitzende der KV Westfalen-Lippe, Wolfgang-Axel Dryden. Die Antibiotika-Aufklärungsaktion des Gesundheitsministeriums sei daher sehr wichtig.
Auch der Vorsitzende der KV Nordrhein, Peter Potthoff, begrüßte die Aufklärungsaktion: „Im Kampf gegen Infektionen sind Antibiotika immer noch unser wichtigstes Hilfsmittel. Damit wir es auch in Zukunft einsetzen können, müssen wir es umsichtig und maßvoll einsetzen“, sagte er. © hil/aerzteblatt.de

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