Vermischtes
Angehörige von Schlaganfallpatienten profitieren von strukturierter Unterstützung
Dienstag, 24. November 2015
Aachen – Angehörige sind die wichtigste Unterstützung von Patienten mit einem Schlaganfall. Aber häufig fühlen sie sich überfordert und hilflos. Die Belastung durch die neue Situation führt bei manchen Angehörigen zu gesundheitlichen oder psychischen Problemen. Die Katholische Hochschule NRW in Aachen hat daher ein Beratungs- und Betreuungskonzept entwickelt und im Rahmen des Modellprojekts „Der Angehörigenlotse“ erprobt.
Darin gibt eine Lotsin zum einen Sachinformationen zu Schlaganfall, Reha, Rechtsansprüchen oder weiterführenden Hilfen, zum anderen unterstützt sie die Angehörigen auch psychologisch und emotional.
„Es zeigte sich, dass die Angehörigen nach dem Ende der Beratung signifikant weniger Ängste und belastende Gefühle erlebten als vor deren Beginn und dass sie sich deutlich besser informiert fühlen“, berichtet der Projektleiter Johannes Jungbauer. So gingen depressive Beschwerden bei den Angehörigen signifikant zurück. Sämtliche Studienteilnehmer beurteilten das Beratungsangebot als hilfreich und entlastend, wobei sie vor allem die Fachkompetenz der Beraterin sowie die kontinuierliche Begleitung durch eine feste Ansprechperson hervorhoben. Eine offenbar zentrale Bedeutung hatten Faktoren auf der Beziehungsebene wie Empathie, Wertschätzung und Vertrauen.
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Je nach Rehabilitationsphase unterscheidet sich der Bedarf der Angehörigen: Während am Anfang der Wunsch nach Informationen groß war, zum Beispiel über die Behandlungsplanung oder die Prognose, rückte später vermehrt die psychologische Unterstützung in den Mittelpunkt. © hil/aerzteblatt.de

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