Hochschulen
Schwerpunkt für Lern- und Gedächtnisforschung in Magdeburg
Freitag, 8. Januar 2016
Magdeburg – Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und das Land Sachsen-Anhalt haben die Neurowissenschaften als Schwerpunkt für Forschung und Förderung bestimmt. Darauf hat die Universität anlässlich der Verlängerung des Sonderforschungsbereiches (SFB) 779 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hingewiesen.
„Unser Team wurde nicht nur für seine wissenschaftlichen Spitzenleistungen gelobt, sondern auch für die zukunftsweisende Zusammenarbeit von Universität und außeruniversitären Forschungsinstituten“, sagte der Sprecher des SFB, Frank Ohl, Lehrstuhl für Systemphysiologie am Institut für Biologie der Universität Magdeburg und Leiter der Abteilung Systemphysiologie des Leibniz-Institut für Neurobiologie.
Psychologen und kognitive Neurowissenschaftler testen im Rahmen des SFB die Motivation von Probanden bei neuropsychologischen Aufgaben und registrieren dabei die Hirnaktivierungsmuster. Neurologen und Psychiater arbeiten mit Patienten, die unter Störungen in ihrem Motivationssystem leiden.
Verhaltensbiologen und Neurophysiologen messen die elektrische Aktivität von einzelnen Nervenzellen oder ganzen Hirnregionen und entschlüsseln, welche Schaltkreise des Gehirns für Motivation verantwortlich sind. Pharmakologen testen die Wirkung von Aktivatoren und Hemmstoffen der hirneigenen Belohnungssysteme, Biochemiker analysieren Änderungen in der Proteinzusammensetzung des Gehirns bei motiviertem Lernen und Molekularbiologen entschlüsseln die Funktion einzelner Gene und Proteine in den Nervenzellen des Gehirns.
Die Dachstruktur zur Vernetzung der neurowissenschaftlichen Forschung in Magdeburg bildet das Magdeburger Center for Behavioral Brain Sciences CBBS. © hil/aerzteblatt.de
