Politik
Branche Pflege und Soziales schafft die meisten neuen Arbeitsplätze
Montag, 11. Januar 2016
Berlin – Keine andere Branche hat im vergangenen Jahr so viele neue Arbeitsplätze geschaffen wie der Bereich Pflege und Soziales. Das geht aus dem neuen Arbeitsmarktbericht der Bundesagentur für Arbeit hervor. Danach entstanden in der Branche gegenüber dem Vorjahreszeitraum 93.000 neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. „Pflege und Soziales“ lag damit vor dem Handel (+83.000), sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (+75.000) sowie qualifizierte Unternehmensdienstleistungen (+69.000).
„In der Pflege entstehen die sichersten Arbeitsplätze der nächsten Jahrzehnte. Es steht also besser um die Berufsaussichten im Pflege- und Sozialbereich als es von vielen Seiten oft suggeriert wird, wenn hier einerseits immer mehr Jobs entstehen und sich andererseits immer mehr Menschen für genau diesen Beruf entscheiden“, sagte Rainer Brüderle, Präsident des bpa Arbeitgeberverbandes.
Gleichzeitig forderte er, Pflegeleistungen besser zu vergüten: „So ist jeder bereit für die Anfahrt eines Handwerkers 35 Euro zu bezahlen, für die Anfahrt eines Pflegedienstes werden aber oft nur 3,70 Euro vergütet“, kritisierte er.
Mehr über die Berufschancen im Bereich der Pflege zu sprechen, fordert der Vize-Präsident des bpa Arbeitgeberverbandes, Bernd Meurer: „Statt ständig über die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu lamentieren, sollten sich Politik und Berufsverbände mehr mit den Rahmenbedingungen der Pflegenden und der zu Pflegenden beschäftigen“, sagte er.
Insgesamt ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Berichtsjahr um 713.000 Arbeitsplätze gestiegen – in Westdeutschland um 2,4 Prozent und in Ostdeutschland um 1,9 Prozent. Alle Bundesländer verzeichneten einen Beschäftigungszuwachs, der in Berlin am stärksten (+3,5 Prozent) und in Sachsen-Anhalt am schwächsten ausfiel (+0,9 Prozent). © hil/aerzteblatt.de

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