Politik
Jedes Jahr sterben rund sieben Millionen Kinder wegen vermeidbarer Erkrankungen
Freitag, 15. Januar 2016
Berlin – Auf die weiterhin sehr großen Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung in Entwicklungsländern hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) diese Woche im Gesundheitsausschuss des Bundestages hingewiesen. So stürben jedes Jahr rund sieben Millionen Kinder an vermeidbaren Erkrankungen. Viele dieser Krankheiten könnten durch einfache Medikamente verhindert werden.
Diabeteswelle auch in Afrika
Als Probleme benannte der Minister beispielhaft Durchfallerkrankungen, Lungenentzündung und Malaria. Bei der Verringerung der Müttersterblichkeit seien zwar Erfolge zu verzeichnen, dennoch überlebten jährlich rund 500.000 Mütter die Geburt ihres Kindes nicht. Eine große Herausforderung seien auch die Tuberkulose in Osteuropa, das Denguefieber und vor allem Diabetes: Eine „gewaltige Diabeteswelle“ rollt laut Müller inzwischen wegen veränderter Ernährungsgewohnheiten auch durch Afrika.
Allerdings gebe es auch beachtliche Erfolge: Sehr bemerkenswert seien diese beim Kampf gegen HIV/Aids sowie gegen Polio und Pocken, die fast nicht mehr aufträten.
Klinikpartnerschaften angestrebt
Er setze sich außerdem für Klinikpartnerschaften zwischen deutschen und ausländischen Häusern ein, sagte Müller weiter. Sein Ziel sei, 500 deutsche Krankenhäuser für eine solche Partnerschaft in Krisen- oder Entwicklungsländern zu gewinnen. Das könne wichtige Hilfen und Erfahrungen für beide Seiten bringen, so der Minister.
„Dieses Projekt ist noch in der Entwicklungsphase“ sagte ein Sprecher des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf Nachfrage gegenüber dieser Zeitung. Im Augenblick werde mit Hilfe auch medizinischer Experten geprüft, wie diese Klinikpartnerschaften aussehen könnten und ein entsprechendes Konzept entwickelt.
© hil/aerzteblatt.de

Nicht nur Afrika,
https://de.wikipedia.org/wiki/Afghanistan#/media/File:Afghanistan_demography.svg
Ich habe mich in den letzten Jahren immer gefragt, warum die westlichen Staaten das offensichtlich korrupte und kriminelle Regime um Karzai mit derartig viel Aufwand gestützt haben. Die erst kürzlich zurückliegende Bombardierung des Krankenhauses in Kunduz wäre ein guter Anlass für einen kompletten Rückzug gewesen. Andererseits stelle ich mir die Frage, wieviele Menschen dieses Land nach der Rückkehr der Taliban ernähren kann. Die Differenz zwischen 2002 und jetzt beträgt 8 Millionen, selbst wenn nur die Hälfte sich auf den Weg nach Westeuropa macht, bringt dies jede Willkommenskultur an ihre Grenzen.

Afrika

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