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Ärzteschaft

Alters­trauma-Register geht in den Regelbetrieb

Donnerstag, 21. Januar 2016

Berlin – Nach einer Pilotphase hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie jetzt ihr sogenanntes AltersTraumaRegister DGU® (ATR-DGU) in den Regelbetrieb genommen. Das Register erfasst Daten aus der Versorgung geriatrischer Patienten nach einer hüftgelenksnahen Oberschenkelfraktur, beispielsweise einem Oberschenkelhalsbruch.

Den im Register erfassten Datensatz haben Experten der DGU in Zusammenarbeit mit dem internationalen „Fragility Fracture Network“ (FFN) entwickelt. Sie greifen Erfahrungen mit der britischen „National Hip Fracture Database“ und dem „Australian and New Zealand Hip Fracture Registry“ auf. Damit nutzen die deutschen Unfall­chirurgen einen vergleichbaren Datensatz wie die Mediziner aus England oder Australien. Das macht einen Vergleich mit internationalen Behandlungsergebnissen im Sinne eines Benchmarks möglich.

Das neue Register ist eng mit den sogenannten „AltersTraumaZentren“ der DGU verbunden: Für diese Zentren ist es obligat, an dem Register teilzunehmen. Im Augenblick gibt es 30 solcher zertifizierten „AltersTraumaZentren“, die strukturelle und inhaltliche Anforderungen der Fachgesellschaft erfüllen. Weitere 130 Unfallkliniken haben laut der DGU die Zertifizierung beantragt.

„Altersbrüche nehmen stark zu. Mit den ‚AltersTraumaZentren‘ wollen wir eine optimale unfallchirurgische Versorgung älterer Menschen ermöglichen. Mithilfe des ‚AltersTraumaRegisters‘ können wir die Behandlungsergebnisse messen und verbessern“, sagte der DGU-Generalsekretär Reinhard Hoffmann.

„Bei über 85-jährigen Frauen ist der Schenkelhalsbruch inzwischen der häufigste Grund für eine Klinikeinweisung“, sagte Ulrich Liener, Leiter der AG Alterstraumatologie der DGU. Oftmals mit schwerwiegenden Folgen: „Im ersten Jahr nach einem Oberschenkelbruch im Alter liegt die Sterblichkeit bei rund 25 Prozent. Viele Patienten verlieren ihre Fähigkeit, selbstständig zu leben“, so Liener.

Bedingt durch den demografischen Wandel rechnen die Unfallchirurgen bis 2030 mit einer Verdopplung bis Verdreifachung von altersbedingten Knochenbrüchen in der Akutversorgung. © hil/aerzteblatt.de

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