Medizin
Echte und „falsche“ Akupunktur lindern klimakterische Beschwerden in Studie
Samstag, 23. Januar 2016
Melbourne - Die Behandlung eines „Nieren-Yin-Mangels“ mittels Akupunktur hat in einer randomisierten klinischen Studie die klimakterischen Beschwerden von Frauen in den Wechseljahren deutlich gelindert. Den gleichen Effekt erzielte laut einer Publikation in den Annals of Internal Medicine (2016; doi: 10.7326/M15-1380) auch eine Scheinakupunktur.
An der Studie nahmen 327 postmenopausale Frauen teil, die wenigstens sieben Mal am Tag unter klimakterischen Beschwerden litten. Sie erhielten über acht Wochen insgesamt zehn Behandlungen, die auf den Nieren-Meridian zielten und deren Punkte nach den Prinzipien der traditionellen chinesischen Medizin festgelegt worden waren. Bei jeder zweiten Frau wurden die Nadeln jedoch in die Haut gestochen. Bei den anderen wurden stumpfe Nadeln verwendet, die die Haut nicht penetrierten. Der Unterschied soll für die Patienten nicht erkennbar sein.
Beide Therapien erzielten eine gleich gute Wirkung. Ein „Hot Flash“-Index besserte sich in beiden Gruppen unter der Behandlung um 40 Prozent und die Linderung hielt über das Ende der Behandlung an. Auch bei zwei Nachuntersuchungen, drei und sechs Monate nach dem Abschluss der Behandlung, ging es den Teilnehmerinnen noch besser als zu Beginn der Studie.
Auch wenn die echte Akupunktur der Scheinbehandlung nicht überlegen war, ist Carolyn Ee, eine Allgemeinärztin mit Fortbildung in traditioneller chinesischer Medizin aus Melbourne von der guten Wirkung der Behandlung überrascht. Bei der Behandlung hatte es sich um eine vereinfachte Variante der Akupunktur gehandelt. Es waren nur drei Nadeln verwendet worden.
Ein Teil der Wirkung könnte damit zusammenhängen, dass die Frauen in der Studie intensiv betreut wurden und ihre Beschwerden ernst genommen wurden. Auch eine spontane Verbesserung der klimakterischen Beschwerden könnte einen Beitrag geleistet haben. © rme/aerzteblatt.de

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