Ärzteschaft
Ambulante Versorgung in Baden-Württemberg auf hohem Niveau
Dienstag, 2. Februar 2016
Stuttgart – In einem integrierten Versorgungs- und Qualitätsbericht zeigt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg das hohe Niveau der ambulanten Versorgung im Land. Der Bericht zeigt aber auch, dass das gute Versorgungsniveau gefährdet ist. Denn obwohl der Arztberuf nach wie vor ein hohes Ansehen genieße, werde es auch im Südwesten schwieriger, freiwerdende Praxen nach zu besetzen.
Attraktivität des Arztberufes verbessern
„Uns brennt auf den Nägeln, wie wir mehr Ärzte ins System bekommen, Bürokratie abbauen und die Attraktivität des Arztberufes verbessern können, um die Versorgung der Bevölkerung auf dem hohen baden-württembergischen Niveau weiter gewährleisten zu können“, schreibt der stellvertretende KV-Vorsitzende Johannes Fechner im Vorwort des Berichtes.
Die KV habe dafür eine Reihe von Maßnahmen entwickelt, unter anderem den reformierten ärztlichen Bereitschaftsdienst: In enger Abstimmung mit den Kreis- und Notfalldienstbeauftragten aus jeder Region wurden die ehemals 380 Dienstbereiche zu rund 70 Dienstbereichen zusammengefasst. Die Konsequenz ist laut dem Bericht, dass jeder Arzt in Baden-Württemberg, unabhängig von seinem Praxisort, nicht mehr als sieben Dienste im Jahr leisten muss.
Drastische Verbesserung
In vielen ländlichen Regionen sei das eine drastische Verbesserung, denn viele Landärzte hatten vor der Reform 30 bis 50 Dienste im Jahr. „Die KV hat damit das Ziel erreicht, die Dienstbelastung zu senken und gleichmäßiger zu verteilen. Das ist wichtig, denn so bleibt die Niederlassung für den ärztlichen Nachwuchs attraktiv“, heißt es in dem Bericht.
Mit der Sicherstellungsoffensive „ZuZ – Ziel und Zukunft“ werden künftig Praxisneugründungen und -übernahmen, Filialpraxen und die Anstellung von Medizinern finanziell gefördert. Dabei weist die KV weist zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung für Vertragsärzte oder vertragsärztliche Kooperationen Fördergebiete aus.
Aktuell sind fünf Mittelbereiche für Hausärzte als Fördergebiet ausgewiesen: Eberbach, Horb, Öhringen, Vaihingen und Bietigheim-Bissingen/Besigheim. Zur Finanzierung der Fördergelder wird der vom Gesetzgeber vorgesehene Strukturfonds genutzt. „In diesen Topf zahlen KVBW und die Krankenkassen jeweils 2,6 Millionen Euro ein, somit stehen für Sicherstellungsmaßnahmen in Baden-Württemberg insgesamt 5,2 Millionen Euro zur Verfügung“, heißt es in dem Bericht.
Der integrierte Qualitätsbericht liefert erneut Bestnoten für die qualitätsgesicherten Leistungen der Niedergelassenen. An der Kapselendoskopie zeigen die Autoren beispielhaft, wie die KV sicherstellt, dass die neue Diagnostikmethode nur von dafür qualifizierten Ärzten durchgeführt wird. © hil/aerzteblatt.de

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