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Trauma-Zentrum in Ulm wird weiter ausgebaut

Mittwoch, 3. Februar 2016

Ulm – Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Aufbau des 2015 gegründeten Zentrums für Traumaforschung (ZTF) an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm mit drei Millionen Euro für sechs Jahre. Weitere 1,3 Millionen steuert das Uniklinikum bei. Mit dem Geld können die beiden komplementären Arbeitsgruppen „Klinische und experimentelle Traumaimmunologie“ und „Trauma- und Akut- Kinder- und Jugend­psychiatrie“ mit jeweils einer W3-Professur eingerichtet werden. Das berichtet die Universitätsklinik.

Forschungsschwerpunkt des ZTF seien die Zusammenhänge zwischen physischen und psychischen Traumata. Physische Traumen, hervorgerufen etwa durch Unfälle oder Gewalteinwirkung, zögen oft auch psychische nach sich und umgekehrt wirkten sich psychische Traumata über das Immun- und das Hormonsystem vielfach körperlich aus. Psychische Traumata entstünden häufig bereits in der Kindheit und Jugend, zum Beispiel durch sexuellen Missbrauch, Kindesmisshandlung oder Vernachlässigung.

Traumatische Erfahrungen können aber auch von Generation zu Generation weitergegeben werden, so Jörg Fegert, Leiter der Kinder- und Jugendpsychia­trie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm. „Die Genetik, Epigenetik und Immunologie bilden hier eine vielversprechende Schnittstelle für die transdisziplinäre Forschung in diesem Bereich.“ Nach Angaben der „Deutschen Traumafolgen­kostenstudie“ betragen die Folgekosten von Kindheitstraumata rund elf Milliarden Euro.

Die Forschungsarbeit des ZTF soll auch von dessen enger Vernetzung mit dem Uniklinikum, dem Rehabilitationskrankenhaus (RKU), dem Bundeswehrkrankenhaus (BWK Ulm) und der Transfusionsmedizin des DRK-Blutspendedienstes profitieren. © hil/aerzteblatt.de

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