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Ausland

EU geht gegen Queck­silber-Belastungen vor

Mittwoch, 3. Februar 2016

Brüssel/New York – Europa verstärkt sein Engagement gegen die Quecksilber-Belastungen in Nahrung und Umwelt. Dazu hat die Europäische Kommission den Vereinten Nationen jetzt einen Vorschlag vorgelegt, der skizziert, wie Europa die sogenannte Minamata-Konvention umsetzen will.

In der japanischen Küstenstadt Minamata trugen in den 1950er Jahren Tausende Menschen schwerste Gesundheitsschäden davon, nachdem der Chemiekonzern Chisso über lange Jahre quecksilberhaltiges Abwasser in die der Stadt vorgelagerte Bucht geleitet hatte. Viele von ihnen starben an den Folgen der Schwermetallvergiftung. Die „Minamata-Krankheit“ führt zu Lähmungen, Missbildungen und Organ- und Nerven­schäden sowie zur Schädigung des Immunsystems.

Im Januar 2013 haben die Vereinten Nationen die sogenannte „Minamata-Konvention“ verhandelt. Sie sieht vor, den Ausstoß von Quecksilber weltweit einzudämmen. Die Bundesrepublik Deutschland hatte sich stark für die Konvention eingesetzt. Am 10. Oktober 2013 unterzeichneten über 90 Staaten – darunter Deutschland – die Konvention.

Ein gemeinsames, weltweites Vorgehen gegen den Ausstoß von Quecksilber ist für Europa besonders wichtig: Laut der Kommission stammen 40 bis 80 Prozent der Quecksilber-Vorkommen in der EU aus internationalen Quellen. Dazu gehöre beispielsweise importierter Fisch.

„Wir stärken die internationalen Bemühungen, Millionen von Menschen davor zu bewahren, diesem giftigen Schwermetall ausgesetzt zu sein, und den Weg aufzuzeigen, seine Nutzung weltweit zu beenden“, sagte EU-Kommissar Karmenu Vella, zuständig für Umwelt, Fischerei und Meerespolitik.

Der Vorschlag der EU-Kommission muss noch vom Europäischen Parlament und den EU-Staaten angenommen werden. Ist dies erfolgt, kann die Minamata-Konvention in Kraft treten und würde damit in Europa rechtlich bindend. © hil/aerzteblatt.de

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