Hochschulen
Forschergruppe sucht neue Therapiekonzepte gegen Virusinfektionen
Montag, 8. Februar 2016
Lübeck – Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat an der Universität Tübingen, der Universität zu Lübeck und an vier weiteren Standorten eine interdisziplinäre Forschergruppe „ViroCarb“ eingerichtet. Virologen und Chemiker sollen darin die Rolle von Zuckerstrukturen bei Infektionen erforschen. Zunächst geht es um die Erforschung der molekularen Erkennungsprozesse zwischen sogenannten Glykanen und der Virushülle auf der Oberfläche von Wirtszellen. Langfristig sollen die Erkenntnisse zur Entwicklung neuartiger antiviraler Therapiekonzepte beitragen. Im Fokus stehen dabei Noroviren, Papillomaviren und Polyomaviren.
Bei der Arbeit aus dem noch sehr jungen Gebiet der Glycovirologie kommen laut der DFG komplexe biophysikalische Methoden wie die Kernspinresonanzspektroskopie (NMR), die Röntgenkristallographie und die Massenspektrometrie zum Einsatz. In Kombination mit Techniken aus der Virologie, der Zellbiologie und der Synthesechemie erwartet die DFG fundamental neue Erkenntnisse hinsichtlich der Rolle komplexer Glykane bei Virusinfektionen.
Eine Besonderheit der neuen Forschergruppe ist die Verteilung der Arbeitsgruppen über sechs Standorte. Neben Tübingen und Lübeck sind Wissenschaftler aus Düsseldorf, Heidelberg, Münster und Hamburg an dem Verbundprojekt beteiligt. Die Forschergruppe kündigte an, regelmäßig Doktoranden und Postdoktoranden zwischen den verschiedenen Standorten auszutauschen. © hil/aerzteblatt.de

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