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Kinder-Allergologen warnen vor Desinfektionsmittel Triclosan

Donnerstag, 11. Februar 2016

Aachen – Die Desinfektionssubstanz Triclosan in Bedarfsartikeln wie Zahncreme, Deodorants und Waschmitteln zu verbieten und die Chemikalie in der Medizin nur sehr zurückhaltend einzusetzen, fordert die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA).

Triclosan ist ein sogenanntes polychloriertes Phenoxyphenol. Die Substanz wird in der Medizin seit mehr als 40 Jahren als Desinfektionsmittel eingesetzt. In der Dermatologie kommt die Chemikalie unter anderem zur topischen Therapie der Neurodermitis zum Einsatz.

Darüber hinaus findet das Desinfektionsmittel in geringer Konzentration in Kosmetika und Seifen sowie in Haushaltreinigern und Waschmitteln Anwendung. Auch Textilien und Schuhe werden mit Triclosan präpariert. Die Chemikalie soll hier das Wachstum von Bakterien hemmen.

„Das Desinfektionsmittel kann über die Haut resorbiert, im Fettgewebe angereichert und über die Muttermilch abgegeben werden. Triclosan kann bei Frauen zu verminderter Fruchtbarkeit führen und stört die Ökologie von Gewässern“, hieß es aus der GPA.

Durch die Einwirkung von Sonnenstrahlung, Ozon, Chlor und Mikroorganismen können laut der Fachgesellschaft aus Triclosan chlorierte Dioxine entstehen. Bei Verwendung auf Textilien könne die Chemikalie zur Dioxinquelle werden und zur Dioxinbelastung der Umwelt beitragen. „Medizinisch bedenklich ist Triclosan bei der Anwendung in niedrigeren Konzentrationen in Bedarfsartikeln auch aufgrund der nachgewiesenen Resistenzentwicklung sowohl grampositiver als auch gramnegativer Bakterien“, warnt die Gesellschaft. © hil/aerzteblatt.de

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