Vermischtes
Computervirus legt Neusser Krankenhaus lahm
Freitag, 12. Februar 2016
Neuss – Krankenhäuser geraten zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen. Aktuell hat es besonders das Lukaskrankenhaus in Neuss getroffen. Nachdem ein Virus das Rechensystem der Klinik infiziert hatte, stellte das Haus seine gesamte Informationstechnik ab und verschob Operationen. Derzeit arbeitet ein Expertenteam mit Hochdruck an der Schadensbehebung. „Wir hoffen, dass Anfang nächster Woche wieder alles seinen gewohnten Gang gehen kann“, sagte Pressesprecher Andreas Kremer gegenüber dem Ärzteblatt.
Offenbar war das Virus über einen E-Mail-Anhang auf die IT-Systeme des Hospitals gelangt und hatte die dort gespeicherten Patientendaten befallen. „Derartige Malware ist in den vergangenen Tagen und Wochen gehäuft per Mail verschickt worden. Jetzt hat es auch unser Haus getroffen“, so Kremer. Aktuell hätten mindestens fünf weitere Krankenhäuser vergleichbare Virus-Attacken gemeldet.
Trotz temporärer Abschaltung der informationstechnischen Infrastruktur seien Patientenwohl und stationäre Versorgung zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Man habe lediglich eine kleine Zahl nicht dringlicher Operationen verschieben müssen, 80 Prozent der Eingriffe seien jedoch plangemäß durchgeführt worden. „Die meisten unserer Patienten hatten dafür aber Verständnis“, sagte der Pressesprecher.
Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) bilden Cyberangriffe auf Krankenhäuser bislang die Ausnahme. Mit zunehmender Digitalisierung des Gesundheitswesens steigt aber auch für Kliniken die Gefahr, Opfer von Viren, Hackern & Co zu werden. Ein entsprechendes IT-Risikomanagement gewinnt deshalb im stationären Sektor weiter an Bedeutung. © hil/aerzteblatt.de

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