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Ärzteschaft

Förderung von Praxisnetzen erweist sich als Innovationsmotor

Montag, 22. Februar 2016

Münster – Auf das große Innovationspotenzial von Praxisnetzen hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe hingewiesen. Für das Jahr 2015 hatten die Kranken­kassen fünf Millionen Euro für den Ausbau der Praxisnetze in dem Landesteil zur Verfügung gestellt. „Auf der einen Seite haben wir mit dem Geld den Aufbau von professionellen Praxisnetzstrukturen in Westfalen-Lippe gefördert, sodass wir bis Anfang 2016 insgesamt 16 Praxisnetze zertifiziert konnten“, erläuterte der KV-Geschäftsführer Thomas Müller. Außerdem habe die KV zertifizierte Praxisnetze motivieren können, zukunftsorientierte Versorgungsideen zu entwickeln.

Dafür rief sie Netze im Landesteil dazu auf, innovative Projekte zur finanziellen Förderung einzureichen. 14 Praxisnetze reichten daraufhin zusammen 23 Anträge ein. Finanziell gefördert wurden elf Projektvorschläge. Acht Praxisnetze wollen eine bessere Kommunikation der Ärzte untereinander über eine Vernetzung ihrer IT-Systeme erproben. Dabei werden die Behandlungsdaten der eingeschriebenen Patienten für alle Ärzte des jeweiligen Praxisnetzes direkt in Echtzeit zugänglich.

Das Praxisnetz MuM – Medizin und Mehr eG in Bünde hat ein System etabliert, das in ländlichen Regionen die Patientenversorgung mittelfristig verbessern kann. Das IT-Programm „elVi“ ermöglicht es, Pflegeheime, ambulante Pflegedienste oder auch Krankenhäuser per Video in die Behandlung des Patienten durch den niedergelassenen Vertragsarzt einzubeziehen. Neben dem Bewegbild ist die Übertragung von Vitalpara­metern wie EKG, EEG, Temperaturmessung, Blutwerten oder auch moderner trans­kutaner Blutzuckermessverfahren in Echtzeit möglich.

Die Ärztenetz Lippe GmbH möchte eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient schaffen, die neben der symptomatisch medikamentösen Therapie von stressinduzierten Erkrankungen auch auf eine nachhaltige Lebensstilveränderung des Patienten hin zu einer gesünderen Lebensweise abzielt. Dafür kommt in dem Projekt ein „Qui“ zum Einsatz.

Dies ist ein wie ein Tennisball geformtes Biofeedback-Gerät, das in der Hand des Patienten liegend dessen Puls misst und analysiert. Leuchtet die obere Kugelhälfte rot, ist das Verhältnis zwischen Atemrhythmus und Herzfrequenz nicht optimal. Blaue LED-Signale geben dem Patienten dann eine Atmungsfrequenz vor, mit deren Hilfe er Atmung und Herzschlag ins Gleichgewicht bringen kann.

„Die prämierten sehr konkreten Projekte zur Weiterentwicklung der ambulanten Versorgung in Westfalen-Lippe zeigen, dass wir mit unserem starken Engagement für den Aufbau qualitativ hochwertiger Praxisnetzstrukturen auf dem richtigen Weg sind“, sagte Gerhard Nordmann, zweiter Vorsitzender der KV. Die Förderung habe sich als Motor für gute neue Ideen erwiesen. Vor diesem Hintergrund sei er zuversichtlich, „dass wir in den laufenden Honorarverhandlungen für 2016 wieder mit einem vergleichbaren Entgegenkommen der Krankenkassen rechnen können“, so der KV-Vize. © hil/aerzteblatt.de

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