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Politik

Gröhe: Mit Strukturfonds und Ausbildungsreform gegen Ärzte- und Pflegekräftemangel

Dienstag, 8. März 2016

Hermann Gröhe /W.I.S.O Consulting

Köln – Im Kampf gegen den drohenden Ärzte- und Pflegekräftemangel in Deutschland setzt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) auf gesetzliche Neure­gelungen. So werde mit  dem Versorgungsstärkungsgesetz (VSG), das im Juli 2015 in Kraft trat, die Weiterbildung zukünftiger Hausärzte gefördert. Außerdem hätten die Kassenärztlichen Vereinigungen seither die Möglichkeit, über Strukturfonds zusätzliche Vergütungsanreize für eine Niederlassung zu schaffen.

Mit der geplanten Reform der Pflegeausbildung wolle die Bundesregierung darüber hinaus den Pflegeberuf für den Nachwuchs attraktiver machen, erklärte Gröhe heute bei der Eröffnung des Gesundheitskongresses des Westens in Köln. Die Veranstaltung, die bereits zum 10. Mal stattfindet und noch bis Mittwoch dauert, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gutes Personal – Gute Medizin“.

Gesundheitswesen ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor
Gröhe hob in Köln auch die Bedeutung des Gesundheitswesens für die deutsche Wirtschaft hervor. Im Autoland Deutschland arbeiteten 800.000 Beschäftigte in der Automobilindustrie, aber fünf Millionen im Gesundheitswesen. „Und der Bedarf wird aufgrund der demografischen Entwicklung weiter steigen“, sagte der Minister. Zumal es im Gesundheitswesen im Kern immer um personale Leistungen gehe.

„Zuwendung kann man nicht durch Technik ersetzen“, betonte Gröhe. Mehr Pflegekräfte will er insbesondere durch die geplante Zusammenlegung der Ausbildung von Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegern gewinnen. Die Generalistik räume den Auszu­bildenden mehr Flexibilität ein. Sie mache den Beruf durchlässiger und erleichtere es den Pflegekräften, sich beruflich weiterzuentwickeln. Außerdem habe die Bundes­regierung im Rahmen der Krankenhausreform für die Krankenhäuser Pflegezuschläge vorgesehen. „Es lohnt sich damit nicht mehr, Personal abzubauen“, sagte Gröhe.

Mehr Auszubildende in der Pflege durch Ausbildungsumlage
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) kritisierte, dass der ökonomische Druck in den Krankenhäusern insbesondere in der Pflege zum Stellenabbau geführt habe. „Das geht zulasten der Patientenversorgung“, sagte Steffens. Die Politik müsse hier verbindliche Personalschlüssel definieren. Zudem bilde das DRG-System die Pflegeleistungen nicht angemessen ab. Um die Zahl der Pflegekräfte zu steigern, verwies Steffens auf eine erfolgreiche Initiative des Landes NRW.

Dort gebe es seit 2012 eine Ausbildungsumlage, die sämtliche Pflegeeinrichtungen in einen Ausbildungsfonds einzahlen. Wer ausbilde, bekomme die Ausbildungsvergütung vollständig aus dem Fonds erstattet. Dadurch werde ein Anreiz für mehr Ausbildung geschaffen und der von den Pflegeeinrichtungen beklagte Wettbewerbsnachteil ausgeglichen. Steffens sprach sich außerdem dafür aus, die Ergebnisqualität von Medizin und Pflege mehr in den Fokus zu rücken. Angesichts knapper Ressourcen an Geld und Personal müssten Leistungen qualitativ besser und zielgerichteter erbracht werden. © HK/aerzteblatt.de

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