Ausland
Elektronische Gesundheitslösungen europaweit auf dem Vormarsch
Freitag, 11. März 2016
Kopenhagen – Elektronische Lösungen setzen sich im Gesundheitsbereich in der Europäischen Union (EU) zunehmend durch. Das geht aus einem neuen Bericht der WHO hervor. Demnach ist der Einsatz moderner Technologien in den meisten Mitgliedstaaten inzwischen an der Tagesordnung. Gleichzeitig zeigt der Bericht aber auch Defizite und Handlungspotenziale auf und fordert Regelungen zur Finanzierung und Kontrolle von e-Gesundheit.
Insgesamt haben laut WHO-Bericht inzwischen 93 Prozent der Mitgliedstaaten (42 Länder) staatliche Mittel für Programme im Bereich e-Gesundheit bereitgestellt, 81 Prozent bringen gesundheitsbezogene Botschaften über soziale Medien an die Bürger. In 91 Prozent der Mitgliedstaaten nutzen Bürger und Kommunen soziale Medien als Informationsquelle für Gesundheitsthemen.
Gleichzeitig ist bei 81 Prozent der Mitgliedstaaten die Nutzung der sozialen Medien im Gesundheitsbereich staatlich nicht geregelt, in 33 Staaten sucht man zudem vergeblich nach einer regulatorischen Aufsicht zur Qualitätssicherung mobiler Gesundheits-Apps. Dagegen ist der Schutz gesundheitlicher Daten inzwischen im Großteil der Länder (80 Prozent) gesetzlich geregelt.
„Das 21. Jahrhundert beginnt im Zeichen einer Welle von Technologien, die eine immense Bandbreite von Möglichkeiten für Innovationen im Gesundheitsbereich mit sich bringen“, so Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. Gleichzeitig sei e-Gesundheit innerhalb der Europäischen Region aber sehr ungleichmäßig verteilt. Um die Grundsatzziele des EU-Rahmenkonzeptes „Gesundheit 2020“ verwirklichen zu können, brauche es stärkere Investitionen in den Bereich e-Gesundheit.
Der Begriff „e-Gesundheit“ umfasst alle Aktivitäten, bei denen das elektronische Medium zur Bereitstellung relevanter Informationen, Hilfsmitteln und Leistungen im Bereich Gesundheit bereitzustellen. Er schließt eine Vielzahl von Bereichen ein, darunter elektronische Patientenakten, Telemedizin, mobile Gesundheitsdienste (m-Gesundheit) sowie die gesundheitsbezogene Nutzung von Online-Lernplattformen, sozialen Medien, Gesundheitsanalytik und dem Komplex Big Data. © hil/aerzteblatt.de

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