Ärzteschaft
KV Berlin kritisiert schlechtes Flüchtlingsmanagement
Freitag, 18. März 2016
Berlin – Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hat die Berliner Gesundheitsverwaltung für ihr „schlechtes Flüchtlingsmanagement“ kritisiert. Zuvor hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) die Vereinbarung mit der KV zum Betrieb der Zentralen Impfstelle für Asylsuchende gekündigt.
„Unlogisch und unverantwortlich“, kommentierte KV-Vorsitzende Angelika Prehn. Ihr zufolge kamen bis vor kurzem bis zu 300 Patienten täglich, die Ärzte arbeiteten ganztags in drei Schichten. „Dann hat das LAGeSo aufgehört, Flüchtlinge zu uns zu schicken, und es darüber hinaus auch nicht geschafft oder nicht gewollt, Impflücken bei bereits anwesenden Asylsuchenden durch eine zielgerichtete Steuerung hin zur Zentralen Impfstelle zu schließen“, so Prehn.
Die Schuld für das Scheitern dieses „hervorragenden Angebots für Menschen, denen fluchtbedingt oft ein dringend benötigter Mindestimpfschutz vor ansteckenden Krankheiten fehlt“, gibt die KV-Vorsitzende Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) und dem „Missmanagement seiner Verwaltung in Flüchtlingsfragen“.
„Weshalb ein so gut laufendes und mit viel Engagement betriebenes Hilfsprojekt wie die Zentrale Impfstelle ohne Not und ohne weitere Verhandlungen mit der KV Berlin aufgegeben wird, das erschließt sich mir nicht“, so Prehn. Zumal funktionierende Alternativen fehlten: Wo, von wem und wie viele Asylsuchende gegen was künftig durch das Land Berlin geimpft werden sollen, um den bestmöglichen Schutz für die Flüchtlinge selbst, aber auch für die Berliner Bevölkerung zu gewährleisten, „darüber bleiben das LAGeSo und der Gesundheitssenator Einzelheiten schuldig“, sagte die KV-Vorsitzende. © hil/aerzteblatt.de

Impfstelle war zuallererst eine gut laufende Gelddruckmaschine für notleidende Kassenärzte ...

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