Vermischtes
Glücksspiel verliert an Attraktivität
Dienstag, 22. März 2016
Berlin – In Deutschland nehmen immer weniger Menschen an Glücksspielen teil. Das belegen die heute in Berlin vorgestellten Ergebnisse der repräsentativen Studie „Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland 2015“. Der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erheben die entsprechenden Daten alle zwei Jahre.
Diese bestätigen einen Trend, der sich auch in den vorangegangenen Befragungen abzeichnete. Im Jahr 2013 nahmen 40,2 Prozent der Befragten in den letzten zwölf Monaten an einem Glücksspiel teil, im Jahr 2015 waren es 37,3 Prozent. Auch das in Deutschland beliebteste Glücksspiel „LOTTO 6aus49“ wird seltener gespielt (2013: 25,2 Prozent, 2015: 22,7 Prozent).
Erstmals seit Beginn der Studienserie nimmt zudem das Spielen an Geldspielautomaten ab (2013: 3,7 Prozent, 2015: 2,6 Prozent). Der Anteil Jugendlicher, die gewerbliche Glücksspiele nutzen, ist im gleichen Zeitraum von 15,8 Prozent auf 14,6 Prozent gesunken. Zugenommen hat dagegen die Teilnahme an illegalen Sportwetten unter 18- bis 20-jährigen Männern.
Entwarnung will die BZgA trotz dieser Zahlen nicht geben. „Das Glücksspielverhalten junger Männer in Deutschland bietet weiterhin Anlass zur Sorge“, betonte Peter Lang, Abteilungsleiter in der Bundeszentrale. Grundsätzlich seien Männer deutlich häufiger von problematischem oder pathologischem Glücksspielverhalten betroffen als Frauen: am stärksten mit 2,7 Prozent in der Altersgruppe 21 bis 25 Jahre und mit 2,4 Prozent in der Gruppe 36 bis 45 Jahre.
Ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten weisen laut der Studie 0,79 Prozent der Befragten auf. Bezogen auf die 16- bis 70-jährige Bevölkerung in Deutschland ergibt die statistische Schätzung etwa 308.000 bis 676.000 betroffene Personen. © hil/aerzteblatt.de

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