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„Handynacken“ ist bekannte Erkrankung in neuer Erscheinungsform

Donnerstag, 24. März 2016

dpa

Berlin – Viele Menschen verbringen immer mehr Zeit am Smartphone, Tablet oder E-Book. Aber ein ständig geneigter Kopf führt zur Überlastung der Halswirbelsäule. Muskelverspannungen sowie Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich sind die Folge. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin.

Das Krankheitsbild ist nicht neu – auch Menschen, die während ihrer täglich mehr­stündigen Schreibtischarbeit in einer dauerhaft falschen Sitzposition verharren, bekommen bekanntlich häufig Rückenprobleme. „Der Mensch ist eigentlich ein Lauf- und Bewegungstier. Aber heutzutage sitzen wir viel zu viel – und falsch. Viele Rückenleiden könnten verhindert werden, wenn wir durch regelmäßigen Sport und Ausgleich mehr in unsere Muskulatur investieren würden“, erläutert der stellvertretende DGOU-Generalsekretär Bernd Kladny.

In einer Beugung der Halswirbelsäule von circa 15 Grad nach vorn wirken laut der DGOU statt der vier bis sechs Kilogramm Kopfgewicht zusätzlich 13 Kilogramm auf den Rücken. Je weiter der Kopf nach vorn geneigt werde, desto stärker sei die Belastung. Beim Blick auf das Handy senke der Nutzer sein Haupt meist um über 45 Grad. Es wirkten dann Kräfte von über 20 Kilogramm. Dies kann laut der Fachgesellschaft zu dauerhaften Muskelverhärtungen und einer Schonhaltung führen. Schmerzen im Schulter- Nacken-Bereich, Kopfschmerzen und Verschleißerscheinungen seien die Folge.

Die DGOU empfiehlt, regelmäßig Pausen einzulegen und Lockerungsübungen zu machen. Nutzer sollten ihre mobilen Geräte näher vor das Gesicht bringen und lieber die Augen senken als Kopf und Nacken. „Immer wieder die Haltung überprüfen und diese gegebenenfalls korrigieren“, so die Empfehlung. Außerdem fördere zwei- bis dreimaliges Aufstehen in der Stunde dynamisches, rückenfreundliches Sitzen. Zur Stärkung der Muskulatur sollte jeder mindestens ein- bis zweimal in der Woche Sport treiben: Ideal sind laut der DGOU Schwimmen, Pilates, Walking oder Yoga. 

Zusätzlich sollten Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur in den täglichen Tagesablauf eingebaut werden. Wer viel sitzt, sollte zusätzlich jede Gelegenheit nutzen, um sich zu bewegen, beispielsweise die Rolltreppe meiden und Treppen steigen, kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen anstatt mit dem Auto zu fahren. © hil/aerzteblatt.de

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