Medizin
Fortgeschrittene Tumorstadien bei Mammographie-Screening-Teilnehmerinnen seltener
Donnerstag, 24. März 2016
Düsseldorf – Durch wiederholte Teilnahme am Mammographie-Screening treten bei den Frauen höhere Tumorstadien seltener auf als bei der Erstuntersuchung. Das berichten Wissenschaftler der Universitätsklinik Münster in der Zeitschrift der Deutschen Röntgengesellschaft RöFo (doi: 10.1055/s-0041-107835).
Die Inzidenz fortgeschrittener Brustkrebsstadien ist ein wichtiger Hinweis für die zu erwartende Brustkrebsmortalität. Die Studie schließt 19.563 Erstuntersuchungen sowie 18.034 Folgeuntersuchungen einer Screening-Einheit im Zeitraum von Januar 2008 bis Dezember 2010 ein. Erhoben wurden die im Screening diagnostizierten Brustkrebsstadien sowie die Stadien der Brusterkrankungen, die bei Screening-Teilnehmerinnen im folgenden Zwei-Jahreszeitraum auftraten.
Die Zwei-Jahresinzidenzrate aller Stadien lag bei Frauen in der Folgeuntersuchung signifikant niedriger (0,85 Prozent) als bei Frauen in der Erstuntersuchung (1,29 Prozent). Für die fortgeschrittenen Stadien zeigt sich nach Folgerundenteilnahme eine deutlich niedrigere Zwei-Jahresinzidenz (0,26 Prozent) als nach Erstrundenteilnahme (0,48 Prozent).
Betrachtet man die Stadienverteilung getrennt für die im Screening entdeckten Karzinome und die Intervallkarzinome, bestätigt sich der günstigere Trend für die Folgeuntersuchungen: Der Anteil der fortgeschrittenen Stadien bei Ersteilnehmerinnen im Screening lag bei 0,17 Prozent, und für die Intervallkarzinome bei 0,33 Prozent. In den Folgeuntersuchungen sinkt der Anteil der sogenannten UICC II bis IV-Stadien der im Screening entdeckten Brustkrebserkrankungen auf 0,09 Prozent und für das nachfolgende Zwei-Jahresintervall auf 0,15 Prozent.
„Unsere Analyse zeigt, dass das Mammographie-Screening den Anteil fortgeschrittener Krebsstadien senken kann. Das ist eine wichtige Bedingung, die Sterblichkeit an Brustkrebs zu senken“, sagte Walter Heindel, einer der Studienautoren. © rme/aerzteblatt.de

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