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Ärzteschaft

Baden-Württemberg: DAK und MEDI schließen neuen Facharztvertrag Psychotherapie

Sonntag, 3. April 2016

Stuttgart – Einen neuen landesweiten Facharztvertrag zur psychotherapeutischen Versorgung haben die DAK-Gesundheit und MEDI Baden-Württemberg abgeschlossen. Der Vertrag nach § 73c SGB V, der am 1. April startet, verspricht DAK-Versicherten eine schnelleren Zugang zum Psychotherapeuten und eine bessere Betreuung. Auch Kinder- und Jugendliche können an dem Vertrag teilnehmen. Die Wartezeit soll sich von mehreren Monaten in der Regelversorgung auf längstens vier Wochen und in dringenden Fällen auf sieben Tage verringern.

Schnellere Terminvergabe
„Die Patienten profitieren nicht nur von der schnelleren Terminvergabe, sondern erfahren durch die vertraglich vereinbarten besonderen Therapieverfahren und -methoden eine bessere Behandlungsqualität“, sagt Rolf Wachendorf, Sprecher der Freien Liste der Psychotherapeuten und psychotherapeutischer Vertragsverhandler für MEDI. Neben der Freien Liste unterstützen die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) und die Deutsche Gesell­schaft für Verhaltenstherapie – Berufsverband Psychosoziale Berufe (DGTV-BV) den Vertrag als Kooperationspartner.

„Durch die volle Berücksichtigung aller F-Diagnosen und durch die Vereinfachung der Einschreibung ist der Zugang der Patienten zum Psychotherapeuten noch unkom­plizierter“, betont Alessandro Cavicchioli, Landesvorsitzender der DPtV. Der DAK-Vertrag erleichtere zudem auch die gruppentherapeutische Behandlung und die Teilnahme der analytischen Psychotherapie.

Auch Birgit Imdahl, Landesvorsitzende des BVDN, bewertet den DAK-Vertrag positiv: „Da wir alle Leistungen vergütet bekommen, können wir unseren Patienten eine qualitativ hochwertige und leitliniengerechte psychotherapeutische Behandlung entsprechend ihrer Erkrankung ermöglichen.“

Bessere Vergütung für Ärzte und Psychotherapeuten
Ärzte und Psychotherapeuten, die an dem Vertrag teilnehmen, erhalten etwa 30 Prozent mehr Honorar als in der Regelversorgung. Zudem gibt es keine Fallzahlbegrenzung. Nach Angaben von MEDI beträgt die Grundpauschale, die die Therapeuten einmal in vier Quartalen abrechnen können 60 Euro, weiterführende Einzelbehandlungen liegen zwischen 92 und 117 Euro. Für die Gruppentherapie bezahlt die DAK 120 Euro für die kleine und 60 Euro für die große Gruppe.

„Die kooperierenden Berufsverbände haben uns schon Wochen im Voraus eine rege Teilnahmeabsicht bestätigt“, sagte Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg. Insgesamt hat MEDI rund 3.680 Psychotherapeuten und Ärzte angeschrieben und sie mit den notwendigen Starterpaketen zur Vertragsteilnahme versorgt. Die Teilnahme ist für Ärzte und Patienten freiwillig.

Die DAK-Gesundheit begründet den neuen Facharztvertrag mit dem Anstieg von psychischen Erkrankungen in Baden-Württemberg: in 2014 stiegen sie um neun Prozent und waren damit die zweithäufigste Ursache für Fehltage. © pb/aerzteblatt.de

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