Ausland
Liberias Behörden melden neue Ebola-Tote
Sonntag, 3. April 2016
Monrovia – Nach Guinea hat auch das Nachbarland Liberia einen neuen Ebola-Fall gemeldet. Eine mit dem Virus infizierte Frau sei am Donnerstag in der Hauptstadt Monrovia gestorben, teilte das liberianische Gesundheitsministerium des westafrikanischen Landes am Freitag mit. Ob es einen Zusammenhang mit neuen Fällen in Guinea gibt, war zunächst unklar. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte Liberia erst Mitte Januar für Ebola-frei erklärt.
Die liberianischen Gesundheitsbehörden, die WHO und ihre Partner im Kampf gegen Ebola entsandten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation „umgehend“ ein Team in das Heimatdorf der etwa 30 Jahre alten Frau und in die Klinik, in der sie behandelt wurde. Dabei sollte festgestellt werden, zu welchen Menschen sie vor ihrem Tod Kontakt hatte, um bei diesen die ansteckende Krankheit behandeln zu können.
Mitte Januar hatte die WHO die Epidemie in Westafrika offiziell für beendet erklärt, ein Wiederaufflammen der Krankheit aber nicht ausgeschlossen. Die bislang schwerste Ebola-Epidemie seit Entdeckung des Virus im Jahr 1976 in der Demokratischen Republik Kongo hatte im Dezember 2013 in Guinea ihren Anfang genommen. Sie breitete sich anschließend auf die Nachbarländer Sierra Leone und Liberia aus, einzelne Fälle gab es auch in Mali, Nigeria und im Senegal sowie in Spanien und in den USA.
Durch die Epidemie starben laut WHO bei insgesamt etwa 28.000 registrierten Fällen mehr als 11.300 Menschen. Viele Experten nennen höhere Opferzahlen. Zeitweise wurden wöchentlich hunderte Neuinfektionen registriert. Erst Mitte März hatte die WHO mitgeteilt, dass in Guinea erneut zwei Menschen an der Infektionskrankheit gestorben sind. Die Zahl der Ebola-Todesopfer dort stieg mittlerweile auf mindestens sieben. Die WHO rechnet aber damit, dass es gelingt, neu auftretende Ebola-Erkrankungen so gut einzudämmen, dass sie nicht erneut eine internationale Gefährdung auslösen.
Am Dienstag erklärte die WHO auch den internationalen Ebola-Notstand für beendet. „Der Ebola-Ausbruch in Westafrika ist für die öffentliche Gesundheit kein Notstand internationalen Ranges mehr“, teilte WHO-Chefin Margaret Chan in Genf mit. Der Gesundheitsnotstand war von der WHO im August 2014 ausgerufen worden. © afp/aerzteblatt.de

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