Vermischtes
Partner von Demenzpatienten benötigen Unterstützung
Mittwoch, 6. April 2016
Berlin – Eine Demenzerkrankung belastet neben dem Patienten auch den Partner und das erweiterte soziale Umfeld. Das Fortschreiten der Krankheit stellt vor allem pflegende Partner vor große Herausforderungen. Erschöpfungszustände und Beziehungskonflikte können die Folgen sein. Darauf hat das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hingewiesen. Laut einer gemeinsamen Studie mit der Universität Potsdam kann ein gemeinsames Training mit dem erkrankten Partner das Befinden verbessern und die Beziehung entlasten.
Im Rahmen des sogenannten Dyadem-Projektes des ZQP lernten die Teilnehmer unter Anleitung von Psycho- und Sozialtherapeuten die unterschiedlichen Alltagsprobleme besser zu bewältigen, die sich zwischen Angehörigem und demenzerkranktem Partner einstellen können. Inhaltliche Schwerpunkte waren das Einüben eines demenzgerechten Kommunikationsstils, das Trainieren von Stressbewältigung und praktische Übungen zur Entspannung.
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„Gerade im ländlichen Raum bestehen große Lücken bei der Beratung und bedürfnisgerechten Versorgung von demenzkranken Menschen. Wichtig für Betroffene sind einfacher Zugang und räumliche Nähe von Angeboten“, sagte Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. Gesundheitliche Versorgungsleistungen würden oft erst in Anspruch genommen, wenn die Demenz bereits weit fortgeschritten sei. „Deswegen ist es auch wichtig, dass die Pflegeberatung und die Hausärzte gut vernetzt sind und auf nah gelegene Hilfsmöglichkeiten hinweisen können“, betonte Suhr.
Er wies darauf hin, dass die ZQP einen Ratgeber erarbeitet hat, um pflegende Partner zu unterstützen. Darin finden sich Praxistipps für das gemeinsame Leben mit einem demenziell erkrankten Menschen. Anhand von konkreten Fallbeispielen erhalten pflegende Angehörige alltagspraktische Hinweise zu Kommunikation, Verhalten und Wohnraumgestaltung. © hil/aerzteblatt.de

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