Ärzteschaft
Ärzte und Politiker betonen die Bedeutung der Diabetesprävention
Donnerstag, 7. April 2016
Berlin/Düsseldorf – Die Bedeutung der Diabetesprävention haben Politik und Ärzteschaft zum heutigen Weltgesundheitstag betont. „Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl der Diabetiker allein in Deutschland bis zum Jahr 2030 auf 5,6 Millionen steigen wird. Das sind 580.000 mehr als heute. Andere Studien prognostizieren sogar einen noch stärkeren Anstieg“, warnte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery. Dabei wären durch Prävention viele Krankheitsfälle vermeidbar. „Gesundheitsberufe und Politik dürfen nicht nachlassen, die Menschen für eine gesunde Lebensweise zu motivieren“, forderte der Ärztepräsident.
Der diesjährige Weltgesundheitstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) widmet sich dem Thema Zuckerkrankheit und steht unter dem Motto „Diabetes mellitus: Prävention stärken, Versorgung fördern und Surveillance ausbauen“.
„Um diese Volkskrankheit wirksam zu bekämpfen, müssen wir gemeinsam gesundheitsbewusstes Verhalten stärken – dazu gehört Lust auf Bewegung und eine gesunde Ernährung“, sagte der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Lutz Stroppe, auf einer vom BMG geförderten und von der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung organisierten Fachveranstaltung im Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf (DDZ).
„Die Entstehung von Diabetes ist noch nicht ausreichend erforscht“, sagte Michael Roden, Vorstand des DDZ. Als Gründe für den Anstieg der bekannten Diabetesfälle benannte der Experte den demografischen Wandel sowie die Zunahme übergewichtiger Menschen. Darüber hinaus spiele auch die verbesserte Diagnostik eine entscheidende Rolle.
Die BÄK weist anlässlich des Weltgesundheitstages auf die im Rahmen des Programms für nationale Versorgungsleitlinien entwickelten Unterlagen zum Thema Diabetes hin. Zu jeder Leitlinie habe das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) eine Version für Patienten erstellt. Sie vermittle in verständlicher Form die Inhalte der Leitlinie, informiere über Hintergründe und Ursachen der Erkrankung und verweise auf weiterführende Informationsquellen. Zusätzlich stelle das ÄZQ im Auftrag von BÄK und Kassenärztlichen Bundesvereinigung insgesamt sieben Kurzinformationen zu Diabetes bereit. © hil/aerzteblatt.de

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