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Jenaer Mukoviszidose-Zentrum wird Teil des Europäischen Forschungsnetzwerks
Dienstag, 12. April 2016
Jena – Das Europäische Forschungsnetzwerk für Mukoviszidose ECFS (European Cystic Fibrosis Society) hat das Mukoviszidose(CF)-Zentrum der Kinderklinik des Universitätsklinikums Jena aufgenommen. 43 Zentren, davon sieben in Deutschland, erforschen gemeinsam die häufigste angeborene Stoffwechselerkrankung mit tödlichem Verlauf in Europa. Das Jenaer Zentrum ist bereits als „Mukoviszidose-Einrichtung für die Versorgung aller Altersklassen“ zertifiziert.
Im Zuge der Zertifizierung musste es umfangreiche Erfahrung in der Versorgung von CF-Patienten, ein großes interdisziplinäres Fachärzte- und Pflegeteam sowie die Teilnahme an qualitätssichernden Maßnahmen vorweisen. „In unserem erfahrenen und zertifizierten Zentrum für die Behandlung von Mukoviszidose betreuen wir derzeit etwa 140 Patienten vom Neugeborenen bis zum über 70Jährigen“, so der Leiter des Zentrums, Jochen Mainz.
Im Verlauf der Erkrankung führen Mutationen der Ionenkanäle von Drüsenzellen zur Verstopfung von Organen durch zähflüssigen Schleim. Atemwege und Verdauungsorgane sind am häufigsten betroffen. Etwa die Hälfte der Patienten erreicht das 40. Lebensjahr.
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Im Mittelpunkt der Behandlung der Multiorgankrankheit stehen die Beseitigung des Schleims und die Bekämpfung von Infektionen, um Gewebe- und Organschäden zu mindern oder ganz zu vermeiden. „Die Patienten müssen bis zu 30 Tabletten pro Tag einnehmen, daneben über 30 bis 60 Minuten inhalieren. Regelmäßige Krankengymnastik und Sport sind wichtig, um den zähen Schleim herauszubringen“, erläutert Mainz. Daneben gehörten eine spezielle Ernährung, teilweise mit Zusatzkost und Enzymeinnahme, sowie psychosoziale Unterstützung zu den Grundsäulen der Behandlung.
Das seit den frühen Siebzigerjahren bestehende Jenaer Zentrum ist seit vielen Jahren als spezialisiertes Behandlungszentrum zertifiziert, seit 2014 für die Behandlung von CF-Patienten aller Altersklassen. © hil/aerzteblatt.de

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