Politik
Innovationen aus der Forschung brauchen 14 Jahre bis zum Krankenbett
Donnerstag, 14. April 2016
Berlin – Der Transfer von Innovationen aus der Forschung bis zur Diagnose und Therapie am Patienten braucht in Deutschland rund 14 Jahre. Vertreter von CDU/CSU und SPD haben daher gestern einen Antrag „Transfer von Forschungsergebnissen und Innovationen in die Gesundheitsversorgung beschleunigen“ in den Ausschuss des Bundestages für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung eingebracht.
Die Fraktionen der großen Koalition wollen unter anderem Verfahrensabläufe im Bereich der Zulassung und Erstattung von Arzneimitteln und Medizinprodukten überprüfen und gegebenenfalls optimieren. Innovationshemmnisse sollen abgebaut werden, die nicht aus der Notwendigkeit heraus erwachsen, die Versorgungsqualität beziehungsweise Patientensicherheit zu erhöhen. Netzwerke sollen gestärkt, vorhandene Daten sollen besser verfügbar werden.
Der Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen kritisierte, der Antrag gebe wenig Impulse dazu, wie die Innovation konkret vonstattengehen solle. Er forderte unter anderem mehr Qualitätssicherung und klinische Studien.
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Die Vertreterin der Linken kritisierte, dass sich der Antrag fast ausschließlich auf den ökonomisch technischen Bereich konzentriere. Soziale Innovationen würden nicht berücksichtigt. „Der Antrag setzt zu wenig und falsche Stellschrauben“, sagte die Vertreterin der Linken.
Der Antrag wird im Augenblick noch in weiteren Bundestags-Ausschüssen diskutiert, der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung ist aber das federführende Gremium und wird eine Empfehlung über Annahme oder Ablehnung des Antrags aussprechen. Danach befasst sich der Deutsche Bundestag mit dem Antrag. Wenn die Abgeordneten ihn annehmen, wird aus dem Antrag eine Arbeitsauftrag für die Bundesregierung. © hil/aerzteblatt.de

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