Medizin
Computerunterstützte Gesundheitsvorsorge funktioniert
Dienstag, 19. April 2016
Bremen – Computergestützte Interventionen können dabei helfen, gesundheitsfördernde Maßnahmen effektiv und praktikabel zu gestalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe der Jacobs University in Bremen um Vera Storm und Sonia Lippke. Ihre Ergebnisse sind im Journal of Medical Internet Research erschienen (doi: 10.2196/jmir.5147).
Die Forscherinnen begleiteten 790 Personen aus Deutschland und den Niederlanden über einen Zeitraum von drei Monaten im Rahmen einer Längsschnittstudie. Dabei sollte die Wirksamkeit einer achtwöchigen maßgeschneiderten internetbasierten Intervention zur Förderung eines gesunden Lebensstils genauer untersucht werden. Die Teilnehmer wurden darin unterstützt, ihre Gesundheitsziele zu benennen und diese teilweise anzupassen.
Jeder suchte sich dabei einen individuell passenden Weg, diese Ziele in Form von Handlungs- und Bewältigungsplänen in die Tat umzusetzen. Sie erhielten außerdem ein individuelles Verhaltensfeedback. Das zeigte Erfolg: Die Teilnehmer konnten nach Auskunft der Wissenschaftlerinnen ihre Gewohnheitsstärke in Bezug auf körperliche Aktivität und den Konsum von Obst und Gemüse nach acht Wochen merklich steigern. „Selbstwirksamkeit, also das Gefühl, etwas bewegen zu können, in Kombination mit dem Aufstellen von Handlungs- und Bewältigungsplänen wirkt sich positiv auf die längerfristige Gewohnheitsbildung von Menschen aus – und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, Berufstand und Familienstand“, erläuterte Storm.
Die Ergebnisse lassen nach Ansicht der Forschungsgruppe darauf schließen, dass internetbasierte Interventionen zur Vor- und Nachsorge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen praktikabel für die Zielgruppe und effektiv in ihrer Wirkung sind. © hil/aerzteblatt.de

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