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Lassa-Fieber: Schwer erkrankter Patient geheilt entlassen

Mittwoch, 20. April 2016

Berlin - Nach einem zwischenzeitlich schweren Krankheitsverlauf konnte der Frankfurter Lassa-Patient nach fünf Wochen geheilt entlassen werden. „Wir sind glücklich, dass wir dem Patienten zu seiner vollständigen Genesung verhelfen konnten“, sagte Jürgen Schölmerich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Klinikums, nach einer Mitteilung am Dienstag. Auch die Familie des Erkrankten habe sich zur Betreuung vorübergehend auf der Infektionsstation befunden, allerdings nicht im Sonder­isolierbereich, da keine Lassa-Infektion festgestellt worden sei.

Seit dem 15. März haben Ärzte den Mann aus Alzey auf der Sonderisolierstation behandelt. Der Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens hatte sich an der Leiche eines in Köln an Lassa-Fieber verstorbenen Patienten angesteckt.

In Deutschland sind seit 1974 fünf Fälle von Lassa-Infektionen aufgetreten. Alle waren aus anderen Ländern importiert, zwei davon verliefen tödlich, so die Angaben des Robert Koch Instituts (RKI). Die Sterblichkeit lässt sich nur schwer beziffern. Laut Experten der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin schwankt sie in einigen Ländern Afrikas von wenigen bis zu 50 Prozent. Ausschlaggebend sei die jeweilige Epidemie, aber auch der Virusstamm.

Lassa zählt wie Ebola und Dengue-Fieber zu den hämorrhagischen Fiebern. Die Krankheit beginnt schleichend mit Fieber, unspezifischen grippeähnlichen und gastrointestinalen Symptomen. Das Virus kann Kopf-, Brust- und Muskelschmerzen auslösen, später sind Hautblutungen, Durchfall und Erbrechen möglich.

Grundsätzlich sollten sich Patienten mit unklarem Fieber und Auslandsanamnese einer ärztlichen Risikoeinschätzung unterziehen. „Im Zweifel können Ärzte entsprechend des Ebola-Rahmenkonzeptes vorgehen“, rät Timo Wolf, Facharzt für Innere Medizin und Infektiologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Bei Verdacht auf eine Lassa-Erkrankung sollte über den Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für hochkontagiöse und lebensbedrohliche Erkrankungen (STAKOB) das zuständige Kompetenzzentrum unmittelbar informiert werden. In Deutschland existieren insgesamt sieben Behandlungszentren (Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt/Main, München, Düsseldorf, Stuttgart). © dpa/gie/aerzteblatt.de

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