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Medizin

Soziales Engagement steigert Lebenszufriedenheit im Alter

Donnerstag, 21. April 2016

dpa

Berlin – Wer sich im Alter sozial engagiert und auch bei einem schlechten Gesundheitszustand sozial aktiv bleibt, der lebt zufriedener. Das berichten Wissenschaftler des Instituts für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin in der Fachzeitschrift Psychology and Aging (doi: 10.1037/pag0000072).

Häufig beginnt das Wohlbefinden von Menschen bereits einige Jahre vor ihrem Tod rapide abzunehmen. Warum hierbei jedoch große Unterschiede zwischen den Betroffenen bestehen, ist laut der Arbeitsgruppe bislang wissenschaftlich nicht genau geklärt. Der Gesundheitszustand spiele für das Wohlbefinden eine zentrale Rolle. Weniger klar sei jedoch die Bedeutung psychosozialer Faktoren.

Für ihre Studie wertete die Forschergruppe Daten der Längsschnittuntersuchung „Sozio-oekonomisches Panel“ (SOEP) aus. Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 2.910 verstorbenen Personen, die vor ihrem Tod bis zu 27mal an der jährlich durchgeführten Erhebung teilgenommen hatten. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt ihres Todes betrug 74 Jahre und das Verhältnis von Männern und Frauen war ausgeglichen. An der Auswertung der Daten waren auch nordamerikanische Wissenschaftlerinnen der Arizona State University, der Cornell University, der Pennsylvania State University und der University of British Columbia beteiligt.

Die Ergebnisse zeigen, dass ein sozial aktives Leben und das Verfolgen von sozialen Zielen unabhängig voneinander mit einem höheren Wohlbefinden in der letzten Lebensphase in Verbindung stehen. Der Zusammenhang ist unabhängig von anderen bereits bekannten Faktoren wie dem Gesundheitszustand, Behinderungen oder Krankenhausaufenthalten sowie dem Geschlecht, dem sozio-ökonomischen Status und dem Bildungsstand. Die Stärke des Effektes liegt bei annähernd zehn Prozent im Hinblick auf die Höhe des Wohlbefindens und bei beinahe zwanzig Prozent in Bezug auf dessen Abnahme kurz vor dem Tod.

„Wir fanden es erstaunlich zu sehen, dass die Zusammenhänge von sozialer Teilhabe und Wertschätzung mit dem Wohlbefinden – also wie zufrieden Menschen mit ihrem Leben sind – auch am Ende des Lebens so ausgeprägt sind“, sagte Denis Gerstorf von der Humboldt-Universität zu Berlin, einer der Autoren der Studie. © hil/aerzteblatt.de

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