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Ausland

Malaria: West- und Zentralafrika gelten weiterhin als Brennpunkte

Montag, 25. April 2016

Genf – Immer weniger Menschen weltweit erkranken und sterben an Malaria. Ein Großteil der betroffenen Länder konnte nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zahl der Neuerkrankungen von 2000 bis 2015 um mindestens die Hälfte senken. „Seit Beginn dieses Jahrhunderts haben Investitionen in Malariavorsorge und -behandlung über sechs Millionen Todesfälle verhindert“, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan.

Dazu beigetragen haben flächendeckende Sprühaktionen gegen Anopheles-Mücken, die den Malaria-Erreger übertragen und mit Insektiziden behandelte Moskitonetze. Mittlerweile schlafen mehr als die Hälfte aller Menschen südlich der Sahara unter solchen Netzen. Im Jahr 2000 waren es gerade mal zwei Prozent. Anlässlich des heutigen Weltmalariatages macht die WHO aber auch auf Regionen aufmerksam, die weiterhin als Brennpunkte gelten.

Schnelltest erkennt tropische Fieber-Krankheiten in einer Blutprobe
Vor allem in West- und Zentralafrika kommt der Stich der Mücke weiterhin oft einem Todesurteil gleich. Nigeria ist mit schätzungsweise 100 Millionen Infektionen und 300. 000 Toten pro Jahr das am schlimmsten von Malaria betroffene Land der Welt. 35 Prozent aller Malariatodesfälle enfallen auf die Demokratische Republik Kongo und Nigeria.

EU erhöht Finanzhilfe für Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria

Brüssel – Die EU-Kommission wird ihre finanzielle Unterstützung für den weltweiten Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria um 100 Millionen Euro erhöhen. Sie werde für den Zeitraum 2017 bis 2019 470 Millionen Euro dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria zur Verfügung stellen, kündigte EU-Entwicklungskommissarin Neven Mimca in Brüssel an.

Die Diagnose von Malaria ist schwierig. Denn Fieber ist das vorherrschende Symptom zahlreicher tropischer Infektionen. Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge muss bei jeder unklaren fieberhaften Erkrankung nach einem Tropenaufenthalt eine Malaria in Betracht gezogen und unverzüglich eine Labordiagnostik veranlasst werden. Auch bei Reisenden, die eine Malariaprophylaxe durchgeführt haben, kann man eine Infektion nicht ausschließen.

„Eine in den letzten Jahren entwickelte Schnelldiagnostik könnte zukünftig in struktur­schwachen Gebieten zum Einsatz kommen – und das nicht nur bei Malaria, sondern auch bei anderen tropischen Erkrankungen, die mit Fieber einhergehen“, sagte Konstantinos Mitsakakis vom Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Albert-Ludwigs-Universität und dem Freiburger Hahn-Schickard-Institut für Mikroana­lysesysteme. Unter seiner Leitung wurde die CD-förmige Plattform „LabDisk“ entwickelt. Die Disk ist einfach und kostengünstig herzustellen, für ein tragbares Gerät ausgelegt und kann selbst von ungeschultem Personal direkt bei den Patienten bedient werden.

Im März 2016 wurden am Institut Pasteur de Dakar im Senegal mehr als 20 Blutproben mit Hilfe der LabDisk-Plattform erfolgreich auf Malaria auslösende Parasiten, Dengue-Viren, auf das Chikungunya-Virus sowie auf Salmonellenbakterien getestet. „Das neue System erkannte auch Koinfektionen mit Chikungunya, Dengue und Malaria bei drei Patienten, die das Standarddiagnoseverfahren, die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), nicht zu erkennen vermochte“, berichtet Mitsakakis.

Diese Ergebnisse zeigen, dass LabDisk alle drei Haupterregerklassen – Parasiten, Bakterien und Viren – sowie bis zu zwölf unterschiedliche Erregertypen auf einmal nachweisen kann. Darüber hinaus identifizierte sie auch Subtypen des Dengue-Erregers. Zudem können die Wissenschaftler die Disk rasch für den Test von weiteren Erregern anpassen, indem sie die Zusammensetzung der aktiven biochemischen Wirkstoffe ändern. Dies ermöglicht es, auf Epidemien schnell und effizient zu reagieren.

„Derzeit sind wir auf der Suche nach einer Finanzierung, um das System noch dieses Jahr bei mehreren Hundert Patienten zu testen,“ so Mitsakakis. Aufgrund des aktuellen Ausbruchs des Zikavirus plane das Projektkonsortium, an dem Institutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft mehrerer europäischer Länder beteiligt sind, das System um den Nachweis dieses Virus zu erweitern. © gie/dpa/idw/aerzteblatt.de

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