Ärzteschaft
Neues Netzwerk zur Erforschung der Charcot-Marie-Tooth-Krankheit
Montag, 2. Mai 2016
Göttingen – Ärzte und Wissenschaftler aus Göttingen, München, Münster, Würzburg und Aachen haben ein Netzwerk zur Erforschung der Charcot-Marie-Tooth-Krankheit (CMT) gegründet.
CMT gehört mit weniger als fünf von 10.000 Betroffenen zu den seltenen Erkrankungen. Sie wird auch als hereditäre motorisch-sensible Neuropathie (HMSN) bezeichnet und führt zu Muskelschwäche, Empfindungsausfällen und Schmerzen. Die Betroffenen erleiden sensorische und motorische Einschränkungen, die sie langfristig an den Rollstuhl binden können.
Eine beeinträchtigte Interaktion zwischen den Nervenzellfortsätzen und den sie umgebenden Gliazellen ist ein pathophysiologischer Mechanismus der Krankheit. „Wenn wir die bei der CMT-Erkrankung gestörte Axon-Glia-Interaktion grundlegend verstanden haben, können wir bessere therapeutische Ansätze für Patienten entwickeln“, erläutert Michael Sereda von der Klinik für klinische Neurophysiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und Koordinator des CMT-NET.
Auf dem Programm der Wissenschaftler stehen unter anderem die Suche nach genetischen und nicht-genetischen Risikofaktoren für CMT-Patienten sowie nach messbaren Parametern für Schwere und Verlauf der Erkrankung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Netzwerk für drei Jahre mit insgesamt 2,7 Millionen Euro. © hil/aerzteblatt.de

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