Ärzteschaft
Medikationsplan für Patienten rückt näher
Montag, 2. Mai 2016
Berlin – Fortschritte auf dem Weg zu einem bundeseinheitlichen Medikationsplan für Patienten, die mindestens drei verordnete Medikamente gleichzeitig anwenden, melden die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Bundesärztekammer (BÄK). Gemeinsam mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) haben sie in einer Rahmenvereinbarung unter anderem Inhalt und Struktur des Medikationsplans entwickelt und vorgegeben, wie der Plan beim einzelnen Patienten aktuell gehalten werden soll.
„Für die Patienten bringt der Medikationsplan mehr Sicherheit, da er alle wichtigen Informationen zur Art und Anwendung der Medikamente enthält“, sagte Regina Feldmann, Vorstand der KBV. Der Plan soll künftig die Verordnungen aller Ärzte eines Patienten sowie die Selbstmedikation einheitlich erfassen. In der Regel soll der Hausarzt den Plan ausstellen und betreuen. Allerdings können auch mitbehandelnde Ärzte den Plan aktualisieren. Apotheker sollen den Medikationsplan auf Wunsch des Patienten um die in der Apotheke abgegebenen Arzneimittel ergänzen.
Der Medikationsplan geht zurück auf das „Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen“, kurz „eHealth-Gesetz“. Es ist im Dezember 2015 in Kraft getreten und macht deutlich, wie die elektronische Kommunikation im Gesundheitswesen künftig ablaufen soll.
E-Health-Gesetz: Wichtige Etappe erreicht
Der Bundestag hat am 3. Dezember das E-Health-Gesetz („Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen“) mit den Stimmen der Regierungsfraktionen von Union und SPD verabschiedet. [...]
Der Medikationsplan wird allerdings vorerst in Papierform ausgefertigt. Ziel ist jedoch, ihn spätestens 2019 auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zu speichern. „Der bundeseinheitliche Medikationsplan auf Papier ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit. Damit ist der Weg gebahnt für die elektronische Lösung im Rahmen der Telematikinfrastruktur“, sagte der Vorsitzende des Ausschusses Telematik der BÄK, Franz Bartmann.
Das nächste Etappenziel bei der Einführung des Medikationsplans steht bereits für Ende Juni an: KBV und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung sollen dann unter anderem eine Regelung für die ärztliche Vergütung liefern. © hil/aerzteblatt.de

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