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Medizin

Muttermilch fördert Hirnwachstum bei extremen Frühgeburten

Dienstag, 3. Mai 2016

dpa

St. Louis – Frühgeborene, deren Ernährung in den ersten Wochen wenigstens zur Hälfte aus Muttermilch bestand, hatten beim errechneten Geburtstermin ein größeres Gehirn. Dies kam in einer Studie heraus, deren Ergebnisse auf der Tagung Pediatric Academic Societies 2016 in Baltimore vorgestellt wurden.

Frühgeborene, die auf einer neonatologischen Intensivstation behandelt werden, können in der Regel nicht von ihren Müttern gestillt werden. Es ist jedoch möglich, die Milch der Mutter abzupumpen und der Säuglingsersatznahrung beizufügen. Dass sich die damit verbundenen Umstände lohnen, zeigt eine Untersuchung an 77 Kindern, die im Durchschnitt im Gestationsalter von 26,8 Wochen geboren wurden. Das Team um Cynthia Rogers von der Washington University School of Medicine in St. Louis ließ bei allen Kindern zwischen der 35. und 42. Gestationswoche, also etwa zum Zeitpunkt der Geburt nach einer normalen Schwangerschaft, eine Kernspintomographie durchführen. Die Ergebnisse wurden dann retrospektiv mit der Anzahl der Tage in Beziehung gesetzt, in der die Kinder zu wenigstens 50 Prozent mit der abgepumpten Muttermilch gefüttert worden waren. 

Ergebnis: Je länger die Frühgeborenen mit Muttermilch gefüttert wurden, desto besser war ihr Gehirn entwickelt. Die Dauer der Brustmilchernährung korrelierte signifikant mit dem gesamten Gewebevolumen des Gehirns und mit der kortikalen Oberfläche, die ein Maß für den Entwicklungsstand der Großhirnrinde ist.

Die Ergebnisse der Studie schließen nicht aus, dass die nicht mit Muttermilch ernährten Kinder den Rückstand später aufholen. Rogers konnte auch (noch) nicht untersuchen, welche Auswirkungen die Muttermilch auf die spätere Entwicklung der Kinder hat. Es erscheint ihr aber plausibel, dass die besondere Zusammensetzung der Muttermilch die Entwicklung des Gehirns besser fördert als eine Ersatznahrung. Mehrere epidemiologische Studien haben gezeigt, dass das Stillen auch nach einer normalen Dauer der Schwangerschaft die kognitive Entwicklung der Kinder fördert und  mit einem höheren Intelligenzquotienten verbunden ist. © rme/aerzteblatt.de

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