Vermischtes
„Gib AIDS keine Chance“ entwickelt sich weiter zu „LIEBESLEBEN“
Mittwoch, 4. Mai 2016
Berlin/Köln – Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bündelt die Präventionsmaßnahmen und Informationen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen („sexually transmitted infections“, STI) unter dem neuen Namen LIEBESLEBEN. Die neue Kampagne ist Teil der aktuellen Strategie der Bundesregierung zur Eindämmung von HIV, Hepatitis und anderen sexuell übertragbaren Infektionen, die das Bundeskabinett am 6. April 2016 verabschiedet hat. Die begleitende Cartoon-Kampagne präsentiert die Botschaften „Benutz‘ Kondome“ und „Wenn was nicht stimmt, ab zum Arzt“. Die neuen Motive werden ab Mitte Mai an über 65.000 Plakatflächen bundesweit zu sehen sein.
Die Ziele der Vorgänger-Kampagne 'Gib Aids keine Chance' wurden sukzessive um den Aspekt der STI erweitert. Denn der zunächst verzeichnete Rückgang der STI-Infektionen konnte sich im vergangenen Jahrzehnt nicht fortsetzen. ‘Gib AIDS keine Chance‘ habe bei vielen Menschen mehr Bewusstsein im Umgang mit HIV geschaffen, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. „Die Zahlen zeigen aber auch, dass diese Anstrengungen nicht nachlassen dürfen. Jetzt geht es darum, die Bekämpfung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten mit einem übergreifenden Ansatz fortzusetzen und zu verstärken.“
Bekanntheit sexuell übertragbarer Krankheiten steigern
Diese notwendige Weiterentwicklung kann man auch aus den Ergebnissen der BZgA-Studie „AIDS im öffentlichen Bewusstsein der Bundesrepublik Deutschland 2014“ ablesen: Das Interesse der 16- bis 20-jährigen Jugendlichen am Thema HIV/AIDS ist im Vergleich zu Informationen zu STI höher (82 versus 62 Prozent). Das spiegelt sich auch in der Bekanntheit einzelner STI wie Syphilis (47%) und Gonorrhoe/Tripper (46 %), die sich seit 1996 unwesentlich veränderten. Hepatitis (13 %), Herpes (10 %) und Chlamydien (10 %) werden deutlich seltener genannt, Kondylome und Trichomoniasis noch seltener (6/1 %). Nur bei Chlamydien gab es in den letzten Jahren leichte Zuwächse.
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Die Aufgabe sei es nun, die Erfolge der HIV-Prävention zu erhalten, das Wissen um STI in der Gesamtbevölkerung zu steigern sowie ein größeres Symptom- und Risikobewusstsein zu schaffen, erklärte Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. „Die neue Kampagne soll sensibilisieren, informieren und aktivieren.“
LIEBESLEBEN richtet sich an die Verantwortlichen im Gesundheitswesen, an Selbsthilfe-Organisationen, Wissenschaft sowie Bund, Länder und Kommunen insbesondere in den Bereichen Bildung, Arbeit und Justiz. Die Strategie soll Gemeinsamkeiten von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten stärker nutzen. Teil der Strategie ist es auch, aktuelle Daten zu erheben. Unterstützt wird die HIV- und STI-Prävention der BZgA zudem vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV).
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