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Medizin

Prävention-Diäten bei jungen Erwachsenen zeitweise erfolgreich

Mittwoch, 4. Mai 2016

dpa

Providence/Rhode Island – Das US-National Heart, Lung, and Blood Institute hat zwei Diäten für junge Erwachsene entwickelt, die einer Adipositas vorbeugen sollen. Die Ergebnisse einer randomisierten Studie in JAMA Internal Medicine (2016; doi: 10.1001/jamainternmed.2016.1236) zeigen jedoch, dass die Wirkung zeitlich begrenzt ist.

Übergewicht und Adipositas treten immer früher auf. In den USA nehmen die meisten Menschen heute im Alter von 18 bis 35 Jahren am stärksten zu. Das National Heart, Lung, and Blood Institute hat für diese Altersgruppen zwei Diäten entwickelt, die an einer Studie an 599 Teilnehmern getestet wurden, von denen die Hälfte bereits übergewichtig, aber noch nicht adipös war.

Es gab drei Gruppen. In der ersten sollten die Teilnehmer ein tägliches Energiedefizit von 100 kcal anstreben. Das Ziel war eine leichte Gewichtsabnahme. In der zweiten Gruppe sollten die Teilnehmer in den ersten acht Wochen 500 bis 1000 kcal weniger zu sich nehmen, als sie verbrauchten, und dabei gleich mehrere Kilo abspecken. In der dritten Gruppe erhielten die Teilnehmer nur Diätratgeber.

Die Diätratgeber erzielten, wie erwartet, die geringste Wirkung. Die Teilnehmer nahmen kaum ab und nach zwei Jahren hatten sie 0,54 kg zugenommen. Was aber immer noch weniger ist als die 0,6 bis 0,8 kg pro Jahr, die junge US-Amerikaner heute pro Jahr zulegen, wie Rena Wing von der Brown University in Rhode Island und Mitarbeiter schreiben. In der „small-change“-Gruppe nahmen die Teilnehmer 1,2 kg ab, im Prinzip ein gutes Ergebnis. Unter der „large-change“-Gruppe verloren die Teilnehmer am Anfang sogar fast 4 kg.

Doch die Crux aller Diäten traf auch die Teilnehmer der „Study of Novel Approaches to Weight Gain Prevention“ (SNAP). Die Wirkung ließ bereit nach den ersten 4 Monaten wieder nach. Die Teilnehmen begannen langsam zuzunehmen. Am Ende der dreijährigen Beobachtungszeit hatten die Teilnehme der „large-change“-Gruppe ihr Ausgangsgewicht wieder erreicht, bei der „small-change“-Gruppe war es sogar zu einer leichten Gewichtszunahme gekommen, die sich nicht signifikant von dem Ergebnis der Kontrollgruppe unterschied.

Immerhin: Während in der Kontrollgruppe am Ende der Studie 16,9 Prozent eine Adipositas entwickelt hatten, waren es in der „small-change“-Gruppe nur nur etwas über 8,6 Prozent und in der „large-change“-Gruppe knapp 7,9 Prozent. In der „large-change“-Gruppe nahmen „nur“ 23,6 Prozent der Teilnehmer mehr als 0,45 kg zu. In der „small-change“-Gruppe waren es 32,5 Prozent und in der Kontrollgruppe 40,8 Prozent.

Der Aufwand für die Diäten war anfangs recht hoch: Jedem Teilnehmer wurden in den ersten vier Monaten zehn Einzelberatungen angeboten. Dort wurden sie auf die Ziele eingeschworen. Später folgten dann nur noch Online-Kontakte. Im Zentrum der Diäten stand die tägliche Selbstkontrolle auf der Körperwaage. Die Ergebnisse sollten die Teilnehmer dann auf der Webseite eintragen oder per Textmitteilung übermitteln. Einmal monatlich erhielten sie eine Rückmeldung. Bei Überschreiten des Ausgangsgewichts fand ein Kontakt zur Problemlösung statt, entweder per Email, per Telefon oder auch im Einzelgespräch. 

Wing meint, die internet-basierte Beratung könne leicht auf größere Personengruppen übertragen werden. Die Studie zeigt jedoch, dass die Internet-basierten Kontrollen und Beratungen die allmähliche Gewichtszunahme nicht verhindern konnten. Am Ende wurde das Auftreten der Adipositas nur um drei Jahre hinausgeschoben. © rme/aerzteblatt.de

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