Politik
Mecklenburg-Vorpommern: 50.000 Euro für Praxisübernahme
Freitag, 6. Mai 2016
Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern zahlt Hausärzten für die Übernahme einer Praxis 50.000 Euro. Bezahlt wird der Zuschuss von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Landtags-Linken hervorgeht. In den Jahren 2011 bis 2015 seien so in 76 Fällen insgesamt 3,8 Millionen Euro geflossen. Dennoch befürchtet die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, Karen Stramm, dass sich die Lücken in der medizinischen Versorgung im Nordosten weiter vergrößern.
Da der Zuschuss versteuert werden muss, sei der Anreiz für Ärzte gering, sagte Stramm. „Um dem Ärztemangel in Mecklenburg-Vorpommern zu begegnen, müssen neue Lösungen für die medizinische Grundversorgung gefunden werden.“ Die Landesregierung habe aber kein Programm und wolle offenbar kein Geld in die Hand nehmen.
Andere Länder unternehmen Stramm zufolge mehr. „Beispielsweise Bayern: Dort fördert die Landesregierung seit 2012 die Niederlassung mit bis zu 60.000 Euro.“ In Thüringen fördere die Landesregierung seit 2014 die neue Landärzte mit bis zu 20.000 Euro. Die Programme der Kassenärztlichen Vereinigungen kämen jeweils noch hinzu. „Damit sind die finanziellen Anreize für niederlassungswillige Ärzte deutlich größer als bei uns“, sagte Stramm.
Sie verwies auf den Koalitionsvertrag von SPD und CDU aus dem Jahr 2011. Darin habe sich die Landesregierung die Gewinnung von Landärzten zur Aufgabe gemacht. Doch in den vergangenen zehn Jahren hätten allein 160 Hausarzt-Praxen nicht neu besetzt werden können. In den nächsten fünf Jahren gingen zudem etwa 200 Hausärzte in Rente. © dpa/aerzteblatt.de

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