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Ärzteschaft

Montgomery verlangt Sprachprüfungen für ausländische Ärzte

Montag, 9. Mai 2016

Berlin – Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, zeigt sich besorgt wegen mangelnder Deutschkenntnisse einiger Mediziner. „Es gibt erkennbar Sprachprobleme bei vielen Ärzten aus dem Ausland“, sagte Montgomery im Interview mit dem Focus.

Die Ärztekammern hätten angeboten, ausländischen Ärzten Fachsprachen-Prüfungen vor einer Approbation abzunehmen. „Im Schnitt liegt die Durchfallquote im simulierten Arzt-Patienten-Gespräch und im Arzt-Arzt-Gespräch bei 40 bis 50 Prozent.“ Es gebe deshalb „großen Nachholbedarf“. Montgomery: „Es kann nicht sein, dass eine Patientin ihren Blinddarm verliert, weil der aufnehmende Arzt sagt: ,Das ist nur blinder Alarm', der ausländische Kollege aber ,Blinddarm' versteht.“

Montgomery macht deutlich, dass es nicht reicht, wenn Ärzte sich umgangssprachlich halbwegs verständigen können. Die Fachkommunikation zwischen Arzt und Patient sowie zwischen Arzt und Arzt müsse konsequent geprüft werden, und zwar in allen Bundesländern.

Zugleich fordert der BÄK-Präsident von Deutschland größere eigene Anstrengungen bei der Ausbildung von Medizinern. „Es ist unsozial, dass eine notleidende Volkswirtschaft wie Rumänien Ärzte qualifiziert, die dann in ein reiches Land ziehen, das es sich viel besser leisten könnte, Mediziner auszubilden“, sagte Mont­gomery. „Wir können unsere Fachkräfteprobleme nicht durch Zuwanderer aus östlichen EU-Ländern lösen.“ Mit Blick auf den Masterplan „Medizinstudium 2020“ forderte er, pro Jahr 1.000 Medizinstudenten mehr zuzulassen. © kna/aerzteblatt.de

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